Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Tierwohl

ZDG fordert verpflichtendes Label

Deutlichen Nachbesserungsbedarf sieht die deutsche Geflügelwirtschaft bei dem vom Bundeskabinett beschlossenen Gesetzespaket für mehr Tier- und Umweltschutz in der Landwirtschaft. Ein konkreter Kritikpunkt ist u.a. die vorgesehene Freiwilligkeit des staatlichen Tierwohlkennzeichens. 

Veröffentlicht am
Kathrin Iske
Artikel teilen:

Kritik übt die deutsche Geflügelwirtschaft außerdem an der fehlenden Einbettung der geplanten Regelungen in dringend nötige Anpassungen beim Bau- und Umweltrecht sowie an der aktuell nicht gesicherten Mehrkostenerstattung für die Landwirte.

Freiwilliges Label birgt Wettbewerbsnachteile

„Ein freiwilliges Label wird niemals die gewünschte Breitenwirkung erzielen und ist mit deutlichen Wettbewerbsnachteilen verbunden“, sagt Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG). Die deutsche Geflügelwirtschaft begrüßt es daher sehr, dass Bundesministerin Julia Klöckner sich kurzfristig bei der Europäischen Kommission in Brüssel um ein Pflichtlabel bemühen will.

Anpassungen im Bau- und Umweltrecht nötig

„Mit einem bloßen Label ist es nicht getan!“, mahnt ZDG-Präsident Ripke. „Die politisch-rechtlichen Rahmenbedingungen im Bau- und Immissionsrecht müssen sich dringend ändern, sonst bleibt das Label bloße Theorie. Eine ,Tierwohlverbesserungsgenehmigung‘ muss im Bau- und Immissionsschutzrecht umgehend etabliert werden. Unsere Landwirte sind absolut bereit für mehr Tierwohl in ihren Ställen – aber die Politik muss sie jetzt auch in die Lage versetzen, nötige bauliche Anpassungen an die Tierwohlkriterien umzusetzen. Wir brauchen endlich eine tragfähige, zukunftsorientierte Lösung für den Zielkonflikt von Tierwohl und Umweltschutz.“

Mehrkostenerstattung für Tierwohl muss gesichert sein

„Die vollständige und gesicherte Erstattung der Mehrkosten für unsere Bauern muss Kernbaustein bei der Tierwohlkennzeichnung sein“, erneuert Ripke zudem die Forderung der Geflügelwirtschaft nach einer Tierwohlprämie. Der ZDG-Präsident ist optimistisch, dass die geforderten Änderungen noch erzielt werden können: „Wir setzen hier stark auf die parlamentarische Debatte und die Ergebnisse des von Bundesministerin Klöckner eingesetzten Kompetenznetzwerks Nutztierstrategie. Es braucht einen Gesellschaftsvertrag, breit getragen vom Erzeuger über den Handel bis hin zum Verbraucher.“