Flut von Schadensersatzklagen?
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Neben den Unternehmen Poultry-Vision und ChickFriend soll die Behörde für Lebensmittelsicherheit (NVWA) im Fokus stehen. Die Legehennenhalter werfen der NVWA u. a. vor, nach Bekanntwerden der Belastung von Eiern durch Fipronil im November 2016 zu spät gehandelt zu haben. Außerdem soll die Rechtmäßigkeit der Betriebssperrungen und der Dauer der Sperrungen gerichtlich geprüft werden.
Der niederländische Bauernverband (LTO) schätzt den im Legehennensektor und im Handel entstandenen Schaden auf mehrere 100 Mio. Euro. Schadensersatzansprüche hat auch der Verband der Lebensmitteleinzelhändler gegenüber den Eiererzeugern erhoben.
Ausgleich über EU-Mittel schwierig
Ein staatlicher Ausgleich der finanziellen Schäden für die Geflügelhalter wird laut niederländischer Regierungskreise an den Subventionsvorschriften der EU scheitern.
Mit Blick auf Belgien, wo der Branche nach Schätzung des flämischen Bauernverbandes Einbußen von schätzungsweise mindestens 10 Mio. Euro entstanden sind, wird ebenso bezweifelt, dass die den dortigen Eierproduzenten in Aussicht gestellten staatlichen Hilfsmittel EU-rechtlich zulässig sind.
Der niederländische Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Martijn van Dam, empfahl die Einrichtung eines Warnsystems, das die Branche über Mittel informiere, die im Fokus strafrechtlicher Ermittlungen stünden.