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Positive Eierprobe in Elterntierbetrieb

Mecklenburg-Vorpommern: Bereits im April Untersuchungen auf Fipronil

In Mecklenburg-Vorpommern stellte Staatssekretär Dr. Jürgen Buchwald auf einer Pressekonferenz das Ausmaß des Fipronil-Skandals und das Vorgehen seines Bundeslandes vor.

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Seit dem 20. Juli 2017 beschäftigen Fipronil belastete Eier aus Belgien und den Niederlanden ganz Europa. Insgesamt wurden anhand der Kundenlisten der Geflügeldienstfirma, die das Mittel eingesetzt hat, bisher ca. 180 Geflügelbetriebe identifiziert, deren Tiere mit dem Mittel behandelt wurden. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis Mecklenburg-Vorpommern die ersten Fälle zu verzeichnen hat“, sagte Dr. Jürgen Buchwald, Staatssekretär der Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt in Mecklenburg-Vorpommern auf einer Pressekonferenz. Am 3. August seien belastete Eier in einem Rostocker Supermarkt gefunden worden.

Folgendes Vorgehen wurde in Mecklenburg-Vorpommern abgestimmt:

  • In den Legehennenbetrieben wurde der Einsatz von Dega-16 schriftlich abgefragt. Die Betriebe wurden zu Eigenkontrolluntersuchungen aufgefordert. Bei Vor-Ort-Kontrollen wurden schriftliche Aufzeichnungen der angewendeten Reinigungs-, Desinfektions- sowie Schädlingsbekämpfungsmittel überprüft und die vorhandenen Mittel in Augenschein genommen. Pro Veterinäramt wurden zwei amtliche Proben genommen.
  • In die Packstellen wurden Informationen zum Geschehen aus Lebensmittelwarnungen, dem „Europäischen Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel“ (RASFF) und die Veröffentlichung des Niederländischen Ministeriums zu den betroffenen Erzeugercodes weitergegeben. Die Packstellen wurden zudem auf verpackte und zugekaufte Eier kontrolliert.
  • Bezüglich des Vertriebs von mit Fipronil belasteten Eiern wurden die Lebensmittel-Zentrallager, die in Zusammenhang mit Eiprodukten stehen und Unternehmen, die Eier in großen Mengen verarbeiten, überprüft sowie die Rücknahmen und Rückrufe überwacht.

Positive Eierprobe in einem Elterntierbetrieb

Insgesamt liegen 29 Eigenkontrollergebnisse von Unternehmen vor, die mitgeteilt haben, dass in ihren Betrieben kein Fipronil angewendet wurde. In diesem Jahr wurde das Wirkstoffspektrum der Rückstandsuntersuchungen bei Eiern im Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) in Rostock auf Fipronil und Fipronil-Sulfon erweitert. Insgesamt wurden 2017 27 Proben aus 27 Unternehmen gezogen. Bereits im April gab es zehn Negativergebnisse auf Fipronil. Weitere drei Eieranalysen mit Negativresultaten erfolgten im Rahmen des Nationalen Rückstandskontrollplanes.

14 Analysen, die seit dem 24. Juli 2017 in Mecklenburg-Vorpommern gezogen wurden, ergaben eine positive Eierprobe, die aus einem Geflügelzuchtbetrieb stammt, in dem Mast-Elterntiere gehalten werden. Die Eier werden also nicht für den Verzehr produziert, sondern dienen der Masthähnchenproduktion. Deshalb dürfen diese weiterhin als Bruteier ausgegeben werden, müssen jedoch anschließend, bevor sie als Hähnchen in den Handel gehen, auf Unbedenklichkeit getestet werden. Aus diesem Grund wurde zudem eine Fleischprobe in dem betroffenen Unternehmen gezogen, die negativ ist.

Es gibt Hinweise, dass in einem weiteren Geflügelzuchtbetrieb das mit Fipronil versetzte Desinfektions- und Reinigungsmittel Dega-16 eingesetzt wurde. Die Tiere dieses Betriebes wurden vor dem Bekanntwerden des aktuellen Geschehens bereits zur Schlachtung nach Polen bzw. in die Niederlande gebracht. Die dortigen Behörden wurden durch den Bund informiert.

Rücknahmen von mit Fipronil belasteten Eiprodukten

Zudem erfolgten vergangene Woche Rücknahmen verarbeiteter fipronilbelasteter Eiprodukte aus Niedersachsen aus drei Großhandelsbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern. Hinzu kamen zwei Meldungen eines Zentrallagers in Schleswig-Holstein, dass seine Kunden u. a. auch in Mecklenburg-Vorpommern über den Rückruf informierte, sowie eine Folgemeldung eines Betriebes, der aber nie belastete Eier aus den Niederlanden erhalten hat.

Bundesweit werden Teig- und Backwarenproben untersucht

Mecklenburg-Vorpommern beteiligt sich außerdem am Untersuchungsprogramm des Bundes, dass einen Überblick über die aktuelle Belastungssituation geben soll, mit jeweils zehn Untersuchungen von „feinen Backwaren“ und „Teigwaren“. Dabei werden Brotfabriken, Großbäckereien, Hersteller von Teigwaren, Konditoreien und Direktvermarkter untersucht. Die Ergebnisse werden nach Vorliegen bekannt gegeben.

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