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Verhaftungen in den Niederlanden

Fipronil-Skandal breitet sich aus

Der Skandal um mit Fipronil belastete Eier und Eiprodukte zieht weitere Kreise. Nach EU-Angaben wurden verdächtige Chargen bis Ende vergangener Woche in 15 EU-Ländern sowie der Schweiz und Hongkong gefunden.

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Im Zuge der gemeinsamen Ermittlungen der Niederlande und Belgiens ist es ersten Verhaftungen gekommen. Dabei wurden nach Behördenangaben zwei Manager des niederländischen Unternehmens ChickFriend festgenommen, die im Verdacht stehen, das Insektizid widerrechtlich bei der Reinigung von Ställen eingesetzt zu haben. Medien­berichten zufolge soll die niederländische Firma, die Legehennenställe mit dem Desinfektionsmittel Dega-16 reinigte, über den Fipronilzusatz informiert gewesen sein. Überdies sollen Kunden – Landwirte in den Niederlanden und Deutschland – offenbar bewusst mit falschen „Produktsicherheitsblättern“ getäuscht worden sein, in denen Dega-16 als harmloses Mittel ausgegeben worden sein soll.

Unbedenkliche Rückstände in Hühnern gefunden

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat eine Bewertung der wenigen bislang übermittelten Daten zu Hühnerfleisch vorgenommen. Diese Daten stammen ausschließlich von Jung- und Legehennen aus den wenigen in Deutschland betroffenen Betrieben und erreichten Werte von bis zu 0,175 mg/kg in Hühnerfleisch. Nach derzeitiger Datenlage und wissenschaftlichen Kenntnisstand sei eine akute gesundheitliche Gefährdung selbst für Kinder unwahrscheinlich. Dem BfR lagen bis zum 11. August 2017 keine Hinweise für den Einsatz von Fipronil in Masthähnchenbetrieben vor.

Das BfR wies überdies erneut darauf hin, dass bei den in Deutschland gefundenen belasteten Eierchargen Fipronil-Rückstände von maximal 0,45 mg/kg gemessen worden seien. Damit sei nach derzeitigem wissenschaftlichem Kenntnisstand eine akute gesundheitliche Gefährdung selbst von Kindern unwahrscheinlich.

Bis zu 10,7 Mio. möglicherweise belastete Eier aus den Niederlanden

Das Bundeslandwirtschaftsministerium geht davon aus, dass bis zu 10,7 Mio. möglicherweise belastete Eier aus den Niederlanden nach Deutschland geliefert wurden – das ist nur ein Bruchteil des deutschen Importvolumens. Laut MEG-Marktbilanz Eier und Geflügel 2017 hat Deutschland 2016 rund 7 Mrd. Eier importiert. Die Niederlande waren mit ca. 5 Mrd. Eiern das wichtigste Lieferland. Aus Belgien führte Deutschland 2016 laut MEG rund 221 Mio. Eier ein. Die deutsche Eigenproduktion belief sich demnach auf rund 12 Mrd. Eier.

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