Flexibilität im öffentlichen Raum – mit UNITY

Die Ansprüche an urbane Möblierung sind heute so komplex wie nie: Stadtmobiliar soll Begegnung ermöglichen, Rückzug bieten, klimaangepasst sein und zugleich vielfältige Nutzungen zulassen. Vor diesem Hintergrund rücken flexible Möbelsysteme zunehmend in den Fokus der Landschaftsarchitektur. Mit UNITY hat das norwegische Unternehmen Vestre gemeinsam mit dem Landschaftsarchitekten Nikolai Soyka (schöne aussichten landschaftsarchitektur) ein modulares Stadtmöbelsystem entwickelt, das genau diese Anforderungen aufgreift und neue Impulse für die Gestaltung öffentlicher Räume setzt.
UNITY besteht aus frei kombinierbaren Sitz- und Pflanzmodulen. Ihre asymmetrische Geometrie erzeugt lebendige, topografieähnliche Strukturen, die an natürliche Landschaften erinnern. Unterschiedliche Höhen und geneigte Flächen schaffen nicht nur visuelle Abwechslung, sondern eröffnen auch vielfältige Nutzungsmöglichkeiten. Klassische Sitzmöbel werden so zu flexiblen Gestaltungselementen, die Aufenthaltsqualität, Orientierung und Identität im Stadtraum fördern.
Ein zentraler Aspekt ist die Integration von Vegetation. Module mit Pflanzkübeln oder ergänzbaren Pflanzwänden ermöglichen Grünflächen auch auf versiegelten Böden. So lassen sich ökologische Funktionen – etwa Lebensräume für Insekten – direkt in verdichtete Stadträume einbinden. UNITY unterstützt damit Kommunen dabei, Biodiversität sichtbar zu machen und das Mikroklima zu verbessern.
Das System eröffnet neue Möglichkeiten für Schulen, Campusflächen oder öffentliche Plätze. Kinder nutzen die Module zum Spielen, Jugendliche zum Chillen, Erwachsene zum Ausruhen – oft parallel und ohne klare Trennung. Planer:innen erhalten ein flexibles Werkzeug, das Freiräume für unterschiedliche Nutzungsszenarien schafft, ohne vorzugeben, wie die Module eingesetzt werden müssen.
Vestre bietet zur Planung Miniaturmodelle und Visualisierungen an, sodass Entwürfe effizient getestet und gemeinsam mit zukünftigen Nutzer:innen entwickelt werden können – ein Ansatz, der Partizipation und Nutzerorientierung im Planungsprozess unterstützt.
UNITY zeigt eindrucksvoll, dass Stadtmöbel mehr leisten können als reine Infrastruktur: Sie werden zu Trägern sozialer Interaktion, ökologischer Vielfalt und städtebaulicher Qualität. Für die Landschaftsarchitektur eröffnet das System die Möglichkeit, modulare Flexibilität, gestalterischen Anspruch und Nachhaltigkeit zu verbinden – ein Ansatz, der in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen dürfte.
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