Ganzheitliche Konzepte für die Schweinehaltung
Fachleute erarbeiten ganzheitliche Konzepte mit Fokus Tier- und Umweltwohl für die Schweinehaltung und präsentieren diese auf der EuroTier 2018 in Halle 16, Stand D26.
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Wie sind Haltungssysteme zu gestalten, dass diese den Attributen tierfreundlich, umweltgerecht, klimaschonend und verbraucherorientiert sowie wettbewerbsfähig gerecht werden? Dieser nicht ganz einfachen Aufgabe widmen sich Fachleute der Landesanstalten, Landesämter und Landwirtschaftskammern aus ganz Deutschland, unterstützt von Spezialberatern des KTBL - Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft - und der DLG - Deutschen Landwirtschafts Gesellschaft, seit Herbst 2016, koordiniert durch den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen.
Hauptziel dabei ist, Denkanstöße von Fachleuten aus verschiedenen Disziplinen für eine zukunftsfähige Schweinehaltung in Deutschland zusammenzutragen und Lösungsansätze zu erarbeiten. Diese sind als Kompromissvorschläge mit fachlichem Hintergrund für die bestehenden Spannungsfelder in der Nutztierhaltung zu verstehen. In einer eher emotional aufgeladenen Situation sind begründete, nachvollziehbare und belastbare Diskussionsbeiträge für die Auflösung der Spannungsfelder im Tier-, Umwelt- und Verbraucherschutz enorm wichtig.
Die Experten haben in mehreren Workshops wichtige zentrale Themenfelder für zukunftsfähige Haltungssysteme behandelt und zu folgenden Kriterien Lösungsvorschläge erarbeitet:
- Entwicklung von zukunftsfähigen Stallmodellen unter Berücksichtigung von Buchtenstrukturierung, Platzangebot, Liegeflächengestaltung usw.• Verfahrenstechnische Lösungen zur Fütterungs-, Entmistungs- und Stallklimatechnik
- Voraussetzungen für das Einbringen von organischem Material im Rahmen der Fütterung, der Beschäftigung und der Einstreu
- Beurteilung der Eignung von Futtermitteln bzw. organischen Beschäftigungsmaterialien als Rohfaserträger zur Förderung der Tiergesundheit.
Weiterhin wurden die erarbeiteten Modelle in zwei Untergruppen hinsichtlich veterinärmedizinischer und immissionsschutzrechtlicher Anforderungen bewertet. Die ökonomische Bewertung der vorgeschlagenen Alternativen hat aufgezeigt, welchen Einfluss die Änderungen von Haltungsverfahren auf die Wirtschaftlichkeit der Schweinehaltung haben werden. Die Ergebnisse sind in die Gesamtbeurteilung eingeflossen.
Weitere Schritte der Arbeitsgruppe werden sein:
Einbeziehung weiterer Fachleute, z. B. von Universitäten, AG Tierschutz der Länder, vom Umweltschutz
Beteiligung verschiedener Institutionen, z.B. Tierschutzverbände, kirchliche Vereinigungen, Wirtschaftsverbände
Identifizierung von Konfliktfeldern und Erarbeitung von Kompromisslösungen
Schaffung von Transparenz für die Gesellschaftlichen Ansprüche
Die Arbeit der gesamten Gruppe hat sich zunächst auf den Betriebszweig „Mastschweinehaltung“ beschränkt. In diesem Rahmen werden auch Lösungsansätze für Umbaumaßnahmen angeboten.Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe werden in einer Broschüre dargestellt, die zur EuroTier 2018 veröffentlicht wird und dem Fachpublikum auf dem Ausstellungsstand in Halle 16, Stand D26, direkt neben dem Forum Schwein, zur Verfügung steht. Auf diesem Stand werden auch Beratungen durch Mitglieder der Arbeitsgruppe anhand einiger Stallmodelle durchgeführt. Zukünftig wird sich die Gruppe mit Verfahren in der Ferkelaufzucht und der Sauenhaltung befassen.