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Aviäre Influenza

Noch kein Ende in Sicht

Die Ausbrüche in Geflügelbeständen reißen nicht ab. Zuletzt traf es erneut einen Bestand im Landkreis Cloppenburg.Solidarisch zeigt sich zum Teil der Einzelhandel mit der Branche bei der Vermarktung der Freilandeier.
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In Friesoythe (Landkreis Cloppenburg) wurde das hochpathogene Virus der Aviären Influenza H5 in einer Putenhaltung mit 13.000 Hennen und 18.000 Küken festgestellt. Die Tiere wurden getötet. Im bestehenden Sperrbezirk befinden sich 21 geflügelhaltende Betriebe mit rund 460.000 Tieren. Im Beobachtungsgebiet werden in 315 Betrieben über 3 Mio. Stück Geflügel gehalten. Im Landkreis Cloppenburg wurde die Stallpflicht für Geflügel bis zum 31. März 2017 verlängert.

"Bodenhaltung mit Wintergartenauslauf" zum Teil ohne Preisabschläge

In Deutschland sind unterdessen Freilandeier durch die lang andauernde Stallpflicht in mehreren Bundesländern und Landkreisen im Einzelhandel knapp geworden. Bekanntlich dürfen die Erzeuger bei Überschreitung der 12-Wochen-Frist ihre Eier nur noch als Bodenhaltungsware vermarkten.

Einige große Lebensmittelketten haben nun entschieden, den Lieferanten trotzdem den höheren Preis von Freilandeiern zu bezahlen. So teilte die Rewe Gruppe mit, dass sie „ein klares Zeichen setzt und sich solidarisch mit den Geflügelhaltern in Deutschland zeigt“. Die Eier würden nun als Alternativartikel „Bodenhaltung mit Wintergartenauslauf“ ohne Preisabschläge für die Erzeuger vermarket, was auch für die Discounttocher Penny gelte. Gleiches kündigte Edeka mit dem dazugehörigen Discounter Netto an. Laut Presseberichten will auch Aldi Nord so verfahren.

Spanien mit AI-Ausbruch / Erleichterung für Freilandhalter in Österreich

Spanien hat seinen ersten AI-Ausbruch in einem Nutztierbestand gemeldet. In der Nähe von Girona in Katalonien mussten rund 17 600 Enten aufgrund des H5N8-Virus gekeult werden.

In Österreich bereitet die lange Stallpflicht den Freilandhaltern ebenfalls zunehmend Probleme. Nach Angaben des österreichischen Senders ORF hat das Wiener Landwirtschaftsministerium nun einer gewissen Vermarktungserleichterung zugestimmt. Demnach dürfen die Eier aus angeordneter Stallpflicht auch nach Ablauf von zwölf Wochen als Freilandeier deklariert sein, wenn mindestens 20 % der Stallnutzfläche als Außenscharrraum genutzt werden kann. Dieser muss überdacht und nach außen durch Netze oder Gitter abgesichert sein sowie ausreichend Einstreu zum Scharren für die Tiere aufweisen.

In Frankreich spitzt sich die Lage zu

Innerhalb weniger Tage kam es im Südwesten Frankreichs zu 30 Neuausbrüchen der Vogelgrippe in landwirtschaftlichen Haltungen. Laut dem Pariser Agrarressort gab es seit Beginn des aktuellen Seuchenzuges bis zum 23. Februar bereits 333 H5N8-Fälle in Nutztierbeständen. Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll kündigte deshalb mehr Schritte zur Eindämmung der Klassischen Geflügelpest in der Region an. So werden zusätzlich zu den bisher benannten 150 Gemeinden weitere 93 Gemeinden als „instabil“ eingestuft, in denen nun schärfere Biosicherheitsmaßnahmen greifen. Das betrifft vor allem das Departement Landes, wo gut die Hälfte der französischen H5N8-Fälle auftraten. Generell wird der Radius um einen Ausbruchbetrieb, innerhalb dessen alle Enten und Gänse in Freilandhaltungen vorsorglich getötet werden, von 3 km auf 10 km erweitert. Nach Schätzungen des Ministeriums müssen deshalb weitere 360.000 Tiere gekeult werden. Zudem dürfen im gesamten Departement Landes und im Norden von Pyrénées-Atlantiques vorerst Enten und Gänsen nicht neu eingestallt werden. Laut Le Foll ist die vorsorgliche Tötung von Tieren „die einzige Lösung, um dort die Ausbreitung des Influenzavirus einzudämmen“. Der interprofessionelle Ausschuss für Fettlebergeflügel schätzt, dass von dem Produktionsstillstand rund 50 % der französischen Stopfleberproduktion betroffen ist. Erste Entschädigungen sollen die Erzeuger im März 2017 erhalten.