
Geflügelbranche mit dynamischem Markt
Die Lohmann Süd GmbH und die Bio-Aufzucht LSL Rhein-Main GmbH hatten zum 4. Erzeuger-Forum ins Kur- und Kongress-Center in Bad Windsheim eingeladen.
von Helga Gebendorfer erschienen am 19.05.2025Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist” – ein Zitat von Henry Ford, US-amerikanischer Erfinder und Automobilpionier.
„Die Geflügelbranche wird sicher spannend und interessant bleiben“, stellte Lohmann Süd-Geschäftsführer Andreas Schweiger bei der Begrüßung der Teilnehmer fest. Der Geflügel-Sektor hat es mit einem dynamischen Markt zu tun. Zum einen gebe es eine Reihe von Herausforderungen, wie Geflügelpest und Vorgaben der TA Luft sowie die momentan fehlende Möglichkeit zur Schlachtung von Althennen in Süddeutschland. Doch zum anderen steckt dieser Produktionsbereich auch voller Chancen.
Eier preisstabil und gut nachgefragt
So erfreue sich das Ei einer großen Nachfrage, denn es ist ein hochwertiges und regionales Produkt. Es sei relativ preisstabil, werde von fast jeder Bevölkerungsgruppe konsumiert und stelle damit die kostengünstige Quelle für hochwertiges Eiweiß dar. „Eier sind Krisengewinner und bieten einen sehr großen Markt“, verdeutlichte Schweiger. Nach seiner Auskunft stieg in Deutschland der Pro-Kopf-Verzehr von Konsumeier in den letzten zwei Jahren von jährlich 234 auf 249 und die Eierproduktion hat sich 2024 um mehr als drei Prozent auf 15,2 Milliarden erhöht. Trotzdem mussten 8,4 Milliarden Eier und Eierprodukte importiert werden. „Alles in allem sieht die Marktlage positiv aus“, meinte Schweiger und versicherte, dass Lohmann Süd sich zum Ziel gesetzt hat, den Ansprüchen der süddeutschen Kunden weiterhin durch Regionalität, Rasseportfolio und Qualität gerecht zu werden.
Moderator Prof. Dr. Michael Grashorn, Präsident der WPSA Deutschland, war ebenso von den sehr positiven Perspektiven für die süddeutsche Eiererzeugung überzeugt. Neben der Regionalität spielen dabei Kriterien wie Tierwohl, Nährstoffkreisläufe und gesetzliche Regelungen eine Rolle. Hinzu kommen noch globale Faktoren sowie einzelbetriebliche Punkte. „Der Weg in die Zukunft wird geprägt sein von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz, Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Tierwohl. Auf all diese Themen gingen die Veranstalter mit hochkarätigen Referenten ein.
Während vormittags der Fokus auf praxisorientierte Fragestellungen lag, wurde am Nachmittag der Schwerpunkt auf die Vermarktung gelegt. „Wir werden uns diesen Herausforderungen stellen und als Landwirtschaft einen Beitrag leisten müssen“, waren sich Grashorn und Schweiger am Ende des Tages einig – wohlwissend, dass die Erwartungen und Anforderungen der Verbraucher und des Handels ebenso mit einfließen und neben der Wertschöpfung auch eine Wertschätzung für regionale Kreisläufe hervorrufen müssen.