USA: Arbeit an einem Regierungsplan zur Bekämpfung der Vogelgrippe
In den USA wird an einem Plan zur Bekämpfung der Vogelgrippe und der hohen Eierpreise gearbeitet. Das US-Landwirtschaftsministerium bemüht sich um Wiedereinstellung von Mitarbeitern, die mit für die Vogelgrippebekämpfung zuständig sind und Kündigungen erhalten haben. In Wyoming gab es eine Krankenhauseinweisung einer älteren Frau aufgrund von H5N1.
von Redaktion DGS Quelle thepoultrysite.com, feedstrategy.com, wattagnet.com erschienen am 24.02.2025Der US-National Economic Council und das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) arbeiten mit Experten an einem Plan zur Bekämpfung des Ausbruchs der hochpathogenen aviären Influenza (HPAI) und der hohen Eierpreise, den sie Präsident Trump vorlegen wollten. Der Plan zielt darauf ab, verbesserte Biosicherheitsmaßnahmen und Medikamentenstrategien umzusetzen, um die Ausbreitung der Vogelgrippe zu kontrollieren, ohne auf Massentötungen von Geflügel zurückgreifen zu müssen.
USDA arbeitet an der Wiedereinstellung von Mitarbeitern
Das US-Landwirtschaftsministerium will zügig daran arbeiten, die Entlassung von Behördenmitarbeitern rückgängig zu machen, die zur Vogelgrippebekämpfung eingesetzt waren. Mehrere Behörden, die die Vogelgrippebekämpfung unterstützen, sind demnach über Kündigungen informiert wurden, darunter der Food Safety and Inspection Service (FSIS) des USDA. FSIS arbeitet unter anderem mit dem Animal and Plant Health Inspection Service (APHIS) daran, auf Ausbrüche von Tierseuchen zu reagieren. Berichten zufolge wurden 25 Prozent der Mitarbeiter des NAHLN-Programmbüros entlassen. Das National Animal Health Laboratory Network (NAHLN) ist Teil von APHIS. Tausende weitere USDA-Mitarbeiter wurden über ihre Entlassung informiert.
Seit Ausbruchsbeginn im Februar 2022 wurden bisher 755 kommerzielle Geflügelbestände mit H5N1 infiziert. Mehr als 161 Millionen Geflügeltiere mussten getötet werden. Nach Angaben der US-Centers for Disease Control and Prevention (CDC) gab es seit Anfang 2024 in elf Bundesstaaten mindestens 68 bestätigte Fälle von H5N1 beim Menschen.
Dritte Krankenhauseinweisung wegen H5N1
Mit einer älteren Frau aus Wyoming gab es die dritte bestätigte Krankenhauseinweisung im Zusammenhang mit H5N1 in den Vereinigten Staaten, vermeldet wattagnet.com. Die Frau hat wohl gesundheitliche Probleme, die sie anfälliger für Krankheiten macht, und sei dem Virus wahrscheinlich durch direkten Kontakt mit einem infizierten Geflügelbestand ausgesetzt gewesen.
„Wir möchten daran erinnern, dass es in den Vereinigten Staaten bisher keine dokumentierte Übertragung dieses Virus von Mensch zu Mensch gegeben hat“, ordnete Dr. Alexia Harrist, Gesundheitsbeauftragte und Epidemiologin des Bundesstaates Wyoming, ein. Das derzeitige Risiko für die öffentliche Gesundheit sei gering, einige Vorsichtsmaßnahmen würden jedoch helfen, sich selbst und die nächsten Angehörigen zu schützen, wie zum Beispiel
- Verzicht auf rohe oder nicht durchgegarte Lebensmittel, Geflügel, Eier und andere tierische Produkte richtig durchgaren, Kreuzkontaminationen zwischen rohen und gekochten Lebensmitteln sind zu vermeiden.
- Direkten Kontakt mit Wildvögeln vermeiden.
- Kontakt mit Wild- oder Hausvögeln vermeiden, die krank erscheinen oder gestorben sind. Kranke Wildvögel sind zu melden. Bei einem nötigen Kontakt mit kranken oder toten Geflügeltieren Schutzkleidung tragen.
- Vermeidung von direktem Körperkontakt oder engem Kontakt mit Vieh und Materialien, die möglicherweise mit Vogelgrippeviren infiziert bzw. belastet sind oder bei denen eine Infektion nachgewiesen wurde.
Steigende US-Eierimporte mit Dominoeffekt?
Die US-Eierimporte sind laut thepoultrysite.com im Dezember 2024 im Vergleich zum Vormonat um 38 Prozent gestiegen. US-Unternehmen suchen aufgrund von Lieferengpässen nach alternativen Importmärkten, was darauf schließen lässt, dass neben der Türkei auch andere Länder ihre Eierverkäufe in die USA erhöht haben. Da die Türkei einen Teil ihrer Exporte von anderen Märkten in die USA umleitet, ist es möglich, dass diese Märkte nun Eier aus anderen Ländern beziehen, was möglicherweise einen Dominoeffekt im globalen Eierhandel auslöst.
Eierschmuggel aus Mexiko
Aufgrund der hohen Eierpreise in den USA versuchen immer mehr Menschen, Eier über die US-mexikanische Grenze zu bringen. Nach Angaben des US-Zoll- und Grenzschutzes (CBP) ist es zwischen Oktober 2024 und Februar 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu einem Anstieg der Beschlagnahmung von Schaleneiern an den Einreisehäfen um 29 % gekommen. Aus Angst vor Krankheiten wie der hochpathogenen Vogelgrippe (HPAI) ist es Verbrauchern untersagt, rohe Eier über die Grenze einzuführen.
Streit um Zulassung des Vogelgrippeimpfstoffs
Iowas Gouverneurin Kim Reynolds und weitere Senatoren des Bundesstaates drängen das USDA, die Zulassung von Tierimpfstoffen gegen die Vogelgrippe zu beschleunigen. Geflügelhandelsverbände sind jedoch gegen diesen Schritt und argumentieren, dass Impfstoffe Symptome verschleiern könnten, was zu Handelsverboten für US-Geflügelexporte führen würde. Würde die US-Geflügelindustrie Impfungen flächendeckend einführen, könnte sie Milliarden von Dollar an Exporteinnahmen verlieren. Zwischen 2013 und 2022 wurden etwa 17 % der US-Hühnerfleischproduktion in andere Länder exportiert, was es zum am stärksten exportorientierten Geflügelprodukt macht. Verwiesen wird auch auf die hohen Kosten und logistischen Herausforderungen einer Massenimpfung. Die meisten Vogelgrippeimpfstoffe erfordern Einzelinjektionen und sind daher für große Geflügelfarmen in den USA, wo die Bestände zehn- oder sogar hunderttausende Vögel umfassen können, unpraktisch.