FiBL-Fachtagung für Legehennenhalter
Die Schweizer FiBL Biolegehennentagung 2025 zeigte, wie sich der Markt entwickelt und bot spannende Einblicke in die Umsetzung des Ausstiegs aus dem Kükentöten.
von DGS Redaktion Quelle Corinne Obrist, FiBL erschienen am 31.01.2025Die gute Nachricht vorweg: Bioeier seien trotz der gestiegenen Preissensibilität der Konsumenten weiterhin sehr gefragt, berichtete Katia Schweizer von Bio Suisse. 2024 wurden in der Schweiz 218 Mio. Bioeier produziert. Damit lag der Absatz über dem des Vorjahres. Zu Spitzenzeiten um Ostern und Weihnachten herum waren Konsumeier knapp. Bei den Verarbeitungseiern gab es das ganze Jahr über eine leichte Unterdeckung, die mit Importen kompensiert werden musste. Der Bioeiermarkt habe 2024 wieder ins Gleichgewicht gefunden, sagte Schweizer. Sie rechnet für 2025 sogar mit einem leichten Wachstum.
Deutlich mehr verlängerte Umtriebe
Verlängerte Umtriebe werden deutlich häufiger. Bereits 70 % der Schweizer Biobetriebe halten ihre Legehennen mittlerweile mindestens bis zur 79. Woche oder länger. Dadurch schlüpfen weniger Legehennenküken und es entstehen Aufzuchtkapazitäten für Junghähne. In der Schweiz gelten folgende neue Richtpreise: 28.50 Franken pro Junghenne (ca. 26,51 Euro), 49.40 Rappen pro Ei (ca. 0,46 Euro), 12.80 Franken pro Junghahn (ca. 11,90 Euro) für den Verkauf größerer Mengen ab Stall. Katia Schweizer legte auch Direktvermarktenden ans Herz, ihre Preise proaktiv anzuheben.
Vogelgrippe-Gefahr auch in der Schweiz
Das Beobachtungsgebiet wurde aufgrund weiterer Vogelgrippe-Fälle auf die Ufer großer Seen und Flüsse ausgeweitet. Zudem gibt es in der Schweiz eine Neuerung bei der Tierseuchenversicherung für Legehennen. Falls aufgrund einer Vogelgrippeinfektion auf einem Nachbarbetrieb die eigenen Tiere getötet werden müssen, sind diese und die dadurch entstehenden Folgeschäden versichert.
Ausstieg aus dem Kükentöten
Adrian Schlageter von Bio Suisse sprach über den Stand der Umsetzung des Ausstiegs aus dem Kükentöten. Ab 2026 sollen auch in der Schweiz keine Eintagsküken mehr aus wirtschaftlichen Gründen getötet werden. Dafür seien die Planungen der Abnehmer und Aufzuchtorganisationen gemacht. Rückmeldungen der Aufzuchtorganisationen zufolge sollten genügend Stallkapazitäten vorhanden sein. Das werde vor allem durch verlängerte Umtriebe erreicht, erläuterte Schlageter.
Den vollständigen Tagungsbericht finden Sie HIER: