Flutkatastrophe in Brasilien: Geflügelbranche erleidet massive Schäden
Die schweren Überschwemmungen in Rio Grande do Sul haben verheerende Folgen für die Geflügelbranche. Aktuelle Daten der Geflügelorganisation O.A.RS verdeutlichen das Ausmaß der Zerstörung.
von DGS Redaktion (Quelle: O.A.RS) Quelle O.A.RS erschienen am 28.05.2024Schwere Regenfälle im südlichsten Bundesstaat Brasiliens, Rio Grande do Sul, hatten Ende April verheerende Überschwemmungen ausgelöst. Mindestens hundert Menschen starben, etliche werden noch vermisst. Rio Grande do Sul gilt als bedeutendes Agrarzentrum Brasiliens, das bekannt ist für seine Produktion von Sojabohnen, Mais, Weizen, Reis und Wein. Auch die Viehzucht und Geflügelproduktion ist ein wichtiger Wirtschaftszweig der Region.
Viele ansässige Geflügelbetriebe sind von den Überschwemmungen betroffen. Die Geflügelorganisation von Rio Grande do Sul (O.A.RS) und ihre Verbände Asgav und Sipargs haben jetzt vorläufige Zahlen veröffentlicht. Die Daten wurden im Zeitraum vom 5. bis 26. Mai erhoben und verdeutlichen die verheerenden Auswirkungen auf die Geflügelwirtschaft und die gesamte Lieferkette in der Region.
3, 6 Millionen Tiere und 1,6 Millionen Bruteier verloren
Demnach sind 497.448 Masthähnchen, 158.752 Legehennen, 2.800 Großelterntiere, 147.060 Elterntiere, 2.721.942 Mastküken und 100.000 Legehennenküken aufgrund der Überschwemmungen verendet. Insgesamt beläuft sich der Verlust auf über 3,6 Millionen Tiere. Zusätzlich wurden noch rund 1,6 Millionen Bruteier durch die Fluten zerstört. Laut Angaben der Geflügelorganisation O.A.RS beläuft sich der geschätzte finanzielle Schaden für den Verlust von Geflügel, Zuchttieren und Bruteiern auf rund 48,5 Millionen Brasilianische Real, was umgerechnet etwa 8,67 Millionen Euro entspricht.
Gesamte Infrastruktur betroffen
Doch der Verlust der Tiere zeigt noch nicht das gesamte Ausmaß der Folgen für die regionale Geflügelbranche. Die Überschwemmungen haben auch zu gravierende Schäden an der Infrastruktur und an Gebäuden geführt. Laut O.A.RS liegen bisher Informationen über Teil- und Totalschäden an 20 Geflügelbetrieben vor. Dazu kommen überschwemmte Futtermittelfabriken, zerstörte Maschinen und Geräte in Lebensmittelverarbeitungsbetrieben. Vier Schlachthöfe haben ihren Betrieb ganz eingestellt. Auch elektrische Netzwerke, Rohrleitungen, Generatoren und Wassertanks sind betroffen. Zerstörte Ausrüstung in Hühnerställen, Futter- und Trinksysteme sowie Nester kommen noch dazu.
„Geflügelbranche braucht schnelle Hilfe “
Laut der Geflügelorganisation O.A.RS sei die Bewertung der Schäden noch nicht abgeschlossen. „Die betroffenen Geflügelerzeuger und Betriebe brauchen jetzt schnelle und unbürokratische Hilfe von den Behörden, um das Fortbestehen der landwirtschaftlichen Betriebe, Arbeitsplätze und die Lebensmittelproduktion zu sichern“, so der dringliche Appell von O.A.RS.