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Eiermarkt in Deutschland

Eiermarkt: Lebhafte Nachfrage

Der Eiermarkt in Deutschland ist Anfang Dezember 2022 geprägt von einem knappen Angebot. Die im Frühsommer stark gestiegenen Junghennenpreise infolge des Verbots der Tötung männlicher Küken und der gestiegenen Futterpreise haben viele Eiererzeuger dazu veranlasst, nicht oder nicht voll aufzustallen, ihre Hühner länger legen oder die Tiere mausern zu lassen.
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Der Eiermarkt in Deutschland ist Anfang Dezember 2022 geprägt von einem knappen Angebot.
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Offenbar funktionieren die beiden letzteren Lösungsansätze aber nur unzureichend, sodass sich nun für die nachfragestarke Zeit um Weihnachten Engpässe bei Eiern abzeichnen. Die Haushaltskäufe in Deutschland haben bereits im September und Oktober mit +7,7 Prozent und +9,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich angezogen, wobei sich das Nachfrageplus ausschließlich auf konventionelle Eier bezog (+11,6 % im Okt), während Bio-Eier stagnieren (-0,1 % im Okt).

Eier sind knapp

Verschärft wird die Situation im Norden Deutschlands durch die Vogelgrippe. Auch aus anderen EU-Ländern und den USA werden Ausbrüche gemeldet, sodass auch Eiprodukte knapp sind. Die EU-Kommission erwartet für 2022 minus 2,5 Prozent weniger Konsumeier. Frankreich als größter Erzeuger sticht mit minus 8,9 Prozent heraus, ebenso Polen mit minus 7,4 Prozent und Tschechien mit minus 7,9 Prozent. Für Deutschland werden minus 1,5 Prozent erwartet. Entsprechend haben auch die Drittlandimporte in den ersten 8 Monaten mit + 42 Prozent kräftig angezogen, wobei das Gros aus der Ukraine kommt. Gleichzeitig sind die Exporte überwiegend nach Japan, in die Schweiz und nach Südostasien um 14 Prozent zurückgegangen. Diese Situation wirkt sich weltweit preistreibend aus.

Deutlich höhere Kosten

An der Süddeutschen Warenbörse wurde in KW 48 für Bodenhaltungseier 26,75 ct/Ei und für Freilandeier 31,25 ct/Ei notiert (Abgabepreise an den Einzelhandel, Größe L, Abnahme 360 Stück, ohne MwSt. und ohne KVP). Für die Eierproduzenten haben sich die Kosten enorm erhöht. Legehennenfutter kostet im November in Baden-Württemberg 53,0 €/dt (Vj. 40,50 €/dt). Auch die Kostensteigerung bei Energie, Löhnen sowie Verpackungsmaterial verteuern die Produktion. Entsprechend denken Produzenten darüber nach, aus Bio auszusteigen, auf im Ausland erbrütete Junghennen mit Kükentöten und auf die Lieferung an die Industrie umzustellen.

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