Aufzucht von fast 10.000 Bruderhähnen
Das Bio-Gut Rosenthal aus Bergneustadt zieht ab sofort eigene Bruderhähne auf. Die ersten 9.600 männlichen Küken wachsen beim Vertragspartner, dem Engelnhof in Papenburg auf.
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Bisher hat das Bio-Gut Rosenthal die Aufzucht männlicher Küken nur finanziell in anderen Aufzuchtbetrieben deutschlandweit unterstützt.
Mit der neuen Aufzuchtstelle soll eine eigene Kreislaufwirtschaft aufgebaut werden. Zu jeder Legehenne wird das Brudertier aufgezogen.
Verarbeitung zu Convenience-Produkten
Auf dem Engelnhof wachsen die Bruderküken 100 Tage unter kontrollierten Bioland-Bedingungen auf und werden danach zu Convenience-Produkten wie Currywurst oder Bolognese verarbeitet.
Für die Aufzucht der Bruderküken wurde ein konventioneller Stall umgebaut, um zahlreiche Pick- und Scharrmöglichkeiten für die Tiere zu schaffen. Das soll der Vermeidung von Verhaltensstörungen dienen.
Der Bioland-Verband setzt einen Wintergarten als Kaltbereich voraus, in dem die Tiere fressen und sich beschäftigen können. Ein beheizter Warmbereich dient den Tieren als Rückzugs- und Ruhebereich.
Grünauslauf erst nach 50 Tagen Mast
Nach 50 Tagen dürfen die Bruderküken den Grünauslauf nutzen, der mit Bäumen und Sträuchern bestückt den Tieren Deckung gegen Beutegreifer gibt.
Die Bruderhähne setzen genetisch bedingt langsamer Fleisch an als Masthähne, daher müssen die Küken etwa dreimal so lang aufgezogen werden, bevor sie geschlachtet werden können.
Das Bio-Gut Rosenthal finanziert bereits seit 2017 über einen Mehrpreis bei den Eiern die Aufzucht männlicher Küken und setzt sich damit gegen das Kükentöten direkt nachdem Schlupf ein.
Die neuen Convenience-Produkte aus dem Fleisch der eigenen Bruderhähne werden derzeit entwickelt und sollen demnächst bei ausgewählten Handelspartnern und über einen Onlineshop angeboten werden.