Mutiertes Abwehrgen erhöht Infektionsrisiko
Wissenschaftlern ist es gelungen, ein humanes antivirales Protein zu identifizieren, das entscheidend daran beteiligt ist, Infektionen von Menschen mit aviären Influenzaviren - Vogelgrippeviren - zu verhindern. Die Ergebnisse dieser Arbeit können dazu beitragen, dass Menschen, die beruflich intensiven Kontakt mit Geflügel haben, zu schützen.
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SARS-CoV-2 hat auf eindrückliche Weise gezeigt, dass tierische Viren auf den Menschen überspringen können. Die Erregerübertragung vom Tier zum Mensch, sogenannte Zoonosen, kann oft zu schweren Erkrankungen führen und sogar globale Pandemien auslösen.
Welche Faktoren ermöglichen oder verhindern, dass Vogelgrippeviren den Menschen infizieren, untersucht ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Freiburg, der Sun Yat-sen University in Shenzhen, China, und dem Chinese Center for Disease Control and Prevention in Peking, China.
Patienten mit Gen-Mutationen sind gefährdeter
Nun ist es den Wissenschaftlern gelungen, ein humanes antivirales Protein zu identifizieren, das entscheidend daran beteiligt ist, Infektionen von Menschen mit aviären Influenzaviren, also Vogelgrippeviren, zu verhindern. Ihre Erkenntnisse veröffentlichten die Forscher am 20. August 2021 im Fachmagazin Science.
„Bislang lässt sich nur schwer vorhersagen, warum manche Menschen ernsthaft an einem Vogelgrippevirus erkranken. Wir konnten nun einen Risikofaktor beim Menschen identifizieren“, sagt Prof. Dr. Martin Schwemmle, Forschungsgruppenleiter am Institut für Virologie des Universitätsklinikums Freiburg.
Patienten, die sich mit den aviären Influenzaviren des Typs H7N9 infizierten, trugen häufiger Mutationen in ihren MX1 Genen als die allgemeine Bevölkerung.
Personen mit erhöhtem Risiko
Die aktuellen Studienerkenntnisse zeigen, dass Träger inaktiver MxA Proteine ein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung mit Vogelgrippeviren haben.
Die Ergebnisse dieser Arbeit können dazu beitragen, Risikogruppen besser zu schützen. Der Hauptrisikofaktor sich mit aviären Influenzaviren anzustecken ist der Kontakt zu Geflügel. Menschen, die beruflich intensiven Kontakt mit Geflügel haben, könnten gezielt auf Mutationen im MxA Protein getestet werden.