Petition gegen Antibiotikaverbot
Der Bundesverband praktizierende Tierärzte (bpt) hat eine Unterschriftenkampagne gegen ein komplettes Verbot von Antibiotika für die Behandlung von Heim-und Nutztieren gestartet.
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Im Rahmen der EU-Tierarzneimittelverordnung wird aktuell über die Verwendung von sogenannten Reserveantibiotika in der Tiergesundheit diskutiert. In einem Nachfolgerechtsakt soll festgelegt werden, welche Antibiotika zukünftig für die Behandlung von Tieren herangezogen werden dürfen. Dazu hatte die EU-Kommission in Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA), der Europäischen Lebensmittelbehörde (EFSA) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Entwurf vorgelegt. Dieser Entwurf wurde bei der Abstimmung im zuständigen Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit des EU-Parlaments (ENVI) abgelehnt, da die Regelungen nicht tiefgreifend genug seien.
Grüne wollen Reserveantibiotika für Tiere verbieten
In einem Änderungsantrag des Abgeordneten der Grünen, Martin Häusling, wird nun stattdessen ein komplettes Verbot von Antibiotika für die Behandlung von Heim-und Nutztieren gefordert, die laut Weltgesundheits Organisation (WHO) als Reserveantibiotika eingestuft sind. Dazu zählen Fluorchinolone, Cephalosporine der 3.und 4. Generation, Polymyxine und Makrolide.
Da dies massive gesundheitliche Konsequenzen für Heim-und Nutztiere mit sich bringen würde, hat der Bundesverband praktizierende Tierärzte (bpt) eine Unterschriftenkampagne gestartet. TierhalterInnen aller Tierarten sind aufgefordert bis zum 8. September auf mit ihrer Unterschrift ein Signal gegen das vom EU-Parlament geplante weitreichende Antibiotikaverbot zu setzen. Die gesammelten Unterschriften sollen im Vorfeld der finalen Abstimmung in Brüssel Mitte September an die deutschen Abgeordneten im EU-Parlament übergeben werden.