Positive Entwicklung im Tierarzneimittelmarkt
Unter der Pandemie entwickelte sich trotz einiger Auswirkungen in der Landwirtschaft der Tierarzneimittelmarkt auch durch die vermehrte Anschaffung von Klein- und Heimtieren deutlich positiv.
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Der Markt in 2020 ist um 4 % auf 878 Mio. Euro (Schätzung auf den Gesamtmarkt für Deutschland) gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Der Anteil des Kleintiersegmentes macht 57 % und der des Nutztiersegmentes 43 % aus.
Strukturwandel hemmt Investitionsfreude
Die Gesamtentwicklung des Impfstoffsegmentes (237 Mio. Euro, + 0,57 %) spiegelt nur bedingt den Trend zur Krankheitsvorbeuge wider. Dies ist vornehmlich bedingt durch die veränderte Seuchenlage bei Infektionen im Rinderbereich und Auswirkungen der Pandemie.
Auch der fortgesetzte Strukturwandel im Schweinesektor hemmt die Investitionsfreude der Landwirte in vorbeugenden Maßnahmen. Produktneueinführungen und stabile Verfügbarkeit von Impfstoffen, aber insbesondere die gestiegene Zahl gehaltener Klein- und Heimtiere mit einem deutlich zweistelligen Zuwachs bei Kleintierimpfstoffen, trugen zur positiven Entwicklung bei.
Unsichere Pandemie-Lage löst Bevorratung aus
Die Zunahme des Antiinfektiva-Segments (152 Mio. Euro, + 5,62 %) wird im Wesentlichen auf eine verstärkte Bevorratung durch den Tierarzt in der unsicheren Lage der Pandemie sowie zu einem kleinen Teil auf die Entwicklung der Rohstoffpreise zurückgeführt.
Zur positiven Umsatzentwicklung im Antiparasitika-Segment (156 Mio. Euro, + 4,24 %) trug die vermehrte Anschaffung, aber auch Umsorgung von Klein- und Heimtieren bei. Dies wirkte sich auch auf das Segment der Spezialitäten (333 Mio. Euro, + 5,70 %) erkennbar aus. Nach wie vor sind in diesem Segment die Produkte zur Behandlung von Haut und Ohr Wachstumstreiber.
Erneut zeigt sich, dass das Hobbytiersegment wesentlich dynamischer und mit nunmehr fast 2/3 des Marktes von besonderer Relevanz für die Tiergesundheitsbranche ist.