Mehr Tierwohl ist wirtschaftlich realistisch
Das Johann Heinrich von Thünen-Institut hat in einer Folgenabschätzung untersucht, wie sich der geplante Umbau der Nutztierhaltung zu mehr Tierwohl auf die Branche, auf die Betriebe und die Verbraucher auswirkt. Auch der Deutsche Bundestag, die Agrarminister der Länder sowie die Borchert-Kommission selbst hatten die Beauftragung einer solchen Studie unterstützt.
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Die Ergebnisse hat die Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Julia Klöckner am 3. Mai 2021gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kompetenznetzwerks, Jochen Borchert, sowie mit Prof. Folkhard Isermeyer, Präsident des Thünen-Instituts, vorgestellt.
Finanzierungskonzept für mehr Tierwohl
Julia Klöckner: „Es gibt einen breiten gesellschaftlichen und politischen Konsens für unseren Weg. Zudem ist allgemein akzeptiert, dass mehr Tierwohl mehr Geld kostet und, dass das nicht alleine die Angelegenheit der Tierhalter sein kann, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.
Wir wollen hin zu mehr Tierwohl, einer hohen gesellschaftlichen Akzeptanz sowie einer langfristigen Finanzierung für unsere Landwirte. Dieses Vorgehen wird von der Folgenabschätzung bestätigt. Klar ist, und das wird auch von der Studie hervorgehoben: Die Landwirte brauchen dabei Verlässlichkeit.
Denn unabhängig davon, welches Finanzierungskonzept umgesetzt wird: Wenn Landwirte in ihren Ställen für mehr Tierwohl sorgen, müssen sie die Garantie haben, dafür Förderung zu erhalten – und das nicht nur für die Zeit einer Legislaturperiode.“
Erhöhte Kosten mit Prämien kompensieren
Prof. Folkhard Isermeyer: „Wenn gesellschaftlich gewollt ist, dass künftig alle Nutztiere in Deutschland auf ein deutlich höheres Tierwohlniveau kommen, dann lässt sich dieses Ziel nicht allein über den Markt erreichen. Unsere Folgenabschätzung zeigt: Der Staat sollte perspektivisch die Tierwohlauflagen erhöhen und die Landwirte durch verlässliche Tierwohlprämien in die Lage versetzen, die erhöhten Kosten zu tragen.“
Jochen Borchert: „Die Folgenabschätzung bestätigt: Wir sind auf dem richtigen Weg. Die Vorschläge des Kompetenznetzwerks zur konsequenten Verbesserung unserer landwirtschaftlichen Tierhaltung sind machbar und wirtschaftlich realistisch.“
Die Folgenabschätzung zu den Empfehlungen des Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung können Sie als PDF herunterladen. Bitte hier klicken.