Klöckner fordert EU-weite Haltungskennzeichnung
Am 26. April 2021 war der EU-Agrarrat zu einem virtuellen Treffen zusammengekommen. Auf Initiative der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, stand dabei auch das Thema einer EU-weiten Haltungskennzeichnung für Eier in verarbeiteten Lebensmitteln auf der Tagesordnung.
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Die Bundesministerin forderte eine verpflichtende Kennzeichnung dieser Lebensmittel mit der Haltungsform der Legehennen.
Julia Klöckner: „Bei rohen Eiern können Verbraucher bereits heute erkennen, wie die Legehennen gehalten wurden. Das ermöglicht eine bewusste und gut informierte Kaufentscheidung. Aber beim Kauf etwa von Frischei-Nudeln, eihaltigen Backwaren oder Mayonnaise geht diese Information verloren, da das Ei als weiterverarbeitet gilt.
Die europaweit bestehende Kennzeichnungspflicht für unverarbeitete Eier sollte auf alle Produkte, in denen Eier verarbeitet wurden, erweitert werden.
Zuspruch aus der Eierbranche
Henner Schönecke, Vorsitzender des Bundesverbandes Ei e. V. (BVEi), begrüßt den Vorstoß von Bundesagrarministerin Julia Klöckner zur Kennzeichnung der Haltungsform auf verarbeiteten Lebensmitteln mit Ei.
„Die Kennzeichnung der Haltungsform auf verarbeiteten Lebensmitteln mit Eiern ist überfällig. Es braucht hier dringend eine EU-weit geltende Regelung, denn mehr als die Hälfte der Eier werden über verarbeitete Lebensmittel konsumiert.
Mit einer solchen Kennzeichnung würde der Gesetzgeber endlich den Erwartungen der Verbraucher nachkommen. Deshalb befürworten wir als deutsche Eierwirtschaft die Initiative der Bundesagrarministerin ausdrücklich.“
Kennzeichnung schafft Transparenz
Schönecke erläutert weiter, dass die Kennzeichnung deutlich mehr Transparenz beim Verbraucher schaffen würde und schon seit Langem eine Forderung der deutschen Eierwirtschaft sei.
Diese sollte analog der Erzeugercodes auf dem Schalenei erfolgen. Denn nur mit einer aussagekräftigen Kennzeichnung könne der Verbraucher seine Kaufentscheidung auf verantwortungsvolle Art und Weise treffen.
Auf dem Schalenei, das die Verbraucher roh im Supermarkt kaufen können, sei die Haltungskennzeichnung längst etabliert: Anhand des aufgedruckten Erzeugercodes lässt sich schon heute die Erzeugungskette bis in den Stall zurückverfolgen – jederzeit transparent und nachvollziehbar für Bio-, Freiland- oder Bodenhaltung.