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EU | Tierschutz

Sympathien für EU-weites Verbot der Käfighaltung

Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „End the Cage Age“, die EU-weit insgesamt rund 1,4 Mio. Unterschriften einsammeln konnte, scheint mit ihrer Forderung bei der Europäischen Kommission auf Sympathie zu stoßen.

Veröffentlicht am
agrarfoto.com
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Am 15. April 2021 fand in einer gemeinsamen Sitzung des Agrarausschusses und des Petitionsausschusses des Europäischen Parlaments eine öffentliche Anhörung mit der Europäischen Bürgerinitiative „End the Cage Age“ statt. Die Initiative fordert die Abschaffung der Käfighaltung von Nutztieren in der europäischen Landwirtschaft. 

Mehr Tierschutz in Farm-to-Fork Strategie

Offen für entsprechende gesetzliche Anpassungen zeigte sich die für die Farm-to-Fork-Strategie zuständige Gesundheitskommissarin Dr. Stella Kyriakides. Sie verwies darauf, dass Tierschutzaspekte einer der Schwerpunkte der Strategie darstellten. Man sei sich bewusst, dass es hier schärfere Regeln bedürfe und sicherte zu, bis zum Jahr 2023 neue Rechtsvorschriften vorlegen zu wollen.

Besonders nachdrücklich stellte sich Agrarkommissar Janusz Wojciechowski hinter die Forderung, die Käfighaltung EU-weit zu untersagen. Dem Polen zufolge ist der Tierschutz eines der Herzstücke des Green Deal. Zudem sprach er sich dafür aus, mehr Mittel als bislang aus der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zur Verbesserung des Tierschutzes einzusetzen.

Ausreichende Übergangsfristen gefordert

Die Agrar- und Ernährungspolitikerin der CSU im Europaparlament, Marlene Mortler, begrüßte die Forderung nach europaweiten einheitlichen Standards für mehr Tierwohl, fordert für die Landwirte aber eine Folgenabschätzung, eine transparente Kennzeichnungspflicht und eine ausreichende Übergangsfrist mit finanzieller Unterstützung:

"In einem Binnenmarkt kann und darf man Tierwohl nicht in Ländergrenzen denken, es ist ein europäisches, ja ein internationales Thema und der Ruf der Initiatoren nach einer einheitlichen europäischen Regelung ist damit völlig berechtigt.

Denn es ist vor allem die Einheitlichkeit, die fehlt. Während in Deutschland beispielsweise die Käfighaltung bei Legehennen bereits verboten ist, ist dies in anderen europäischen Staaten weiterhin gängige Praxis."

Kennzeichnungspflicht muss funktionieren

"Zu klären gilt es auch den Umgang mit Drittlandsimporten. Strengere EU-Regelungen haben keinen Nutzen, wenn stattdessen Billigprodukte weiterhin importiert und in der Lebensmittelindustrie wie bisher verarbeitet werden würden.

Wir brauchen deshalb endlich eine transparente Kennzeichnungspflicht der Herkunft und der Ursprungsform in den verarbeiteten Lebensmitteln. Um unsere Landwirte für den Wandel zu gewinnen, muss die Politik faire Bedingungen schaffen. Und der Verbraucher muss bereit sein, für mehr Tierwohl an der Ladenkasse tiefer in die Tasche zu greifen.“