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Aviäre Influenza

Geflügelpest auf den Menschen übertragbar?

Die Russische Föderation berichtete Mitte Februar 2021 erstmalig von einer Infektion von Menschen mit dem Geflügelpestvirus. Deutsche Geflügelhalter sind aber dank ihrer Biosicherheitsmaßnahmen bestens vorbereitet.

Veröffentlicht am
Ton Snoei/Shutterstock.com
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Die öffentlichen Medien berichteten am 20. Februar 2021 über eine weltweit erstmalige Infektion von Menschen mit dem aviären Influenzavirus des Subtyps H5N8 in der russischen Föderation.

Erkrankung bereits im Dezember 2020 festgestellt

In einer offiziellen Stellungnahme des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG) heißt es, dass es sich gemäß der Berichterstattung bei den infizierten Personen um Mitarbeiter einer Geflügelfarm handele, die bereits im Dezember des vergangenen Jahres erkrankt seien. Die Krankheit sei den Berichten zufolge mild verlaufen und die betroffenen Personen seien wohlauf.

Infektion offenbar durch engen Kontakt

Natürlich werfe der Umstand, dass ein offen­bar enger Kontakt der Mitarbeiter der Geflügelfarm zu den Tieren die Infektion verursacht haben könne, Fragen auf. Die Daten zu den Fällen in Russland würden nun zunächst durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geprüft.

Auf Basis der fachlichen Einschätzung der WHO würden das FLI sowie das Robert-Koch-Institut (RKI) gegebenenfalls ihre Risikoeinschätzungen bzw. Empfehlungen anpassen. 

Bisher nur Übertragungen von H7N7 auf Menschen

2003 waren im Rahmen von Ausbrüchen des hochpathogenen aviären Influenza A-Virus bei Geflügel in den Niederlanden Übertragungen des H7N7-Subtyps von Geflügel auf den Menschen und auch von Mensch zu Mensch festgestellt worden, die im Fall des Subtyps H5N8 bisher nicht bekannt seien, so der ZDG in seiner Mitteilung. 

Deutsche Geflügelhalter bestens geschult

Die deutschen Geflügelhalter seien zudem durch die Erfahrungen mit der Geflügelpest aus den letzten Jahren bestens geschult und wenden umfangreiche Biosicherheitsmaßnahmen an. Dies mache den Umgang mit dem Geflügel zu jeder Zeit sicher.

In Bezug auf das mögliche, zoonotische Potenzial des H5N8-Subtyps sei dies auch daran zu erkennen, dass es in Deutschland trotz der vermehrten Ausbrüche der hochpathogenen aviären Influenza keinerlei Infektionsfälle bei Menschen gebe.

Bundesministerium beobachtet Situation

Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)  wurden in Deutschland wurden bisher 625 Fälle bei Wildvögeln und 65 Fälle beim Hausgeflügel amtlich bestätigt (Stand 21. Februar 2021, 9.30?Uhr). Bisher gebe es keine Hinweise darauf, dass die jetzigen in Deutschland vorhandenen H5N8-Viren auf den Menschen übertragen werden können.

Dennoch verfolgt das BMEL diese Informationen sehr aufmerksam. Auch das dem Bundesministerium zugehörige Friedrich-Loeffler-Institut ist unmittelbar eingebunden und bereits mit den Experten in der Russischen Föderation in Kontakt.