Nutztiere nachhaltig schützen
Welchen Beitrag leisten ein guter Tiergesundheits- sowie Tierwohl-Status für die Nachhaltigkeit? Das diskutierten Experten für Agrarökonomie und Tierhaltung auf einer Podiumsdiskussion im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) am 21. Januar 2021.
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Die Veranstaltung wurde vom Bundesverband für Tiergesundheit e. V. (BfT) sowie dem europäischen und dem Weltverband der Tiergesundheitsindustrie veranstaltet.
Gesündere Tiere, wirtschaftliche Vorteile
Laut Anne Mottet, Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), spielen Nutztiere eine zentrale Rolle für den Lebensunterhalt von 1 Mrd. Menschen, die von weniger als 2 US-Dollar pro Tag leben. Verbesserungen der Tiergesundheit bringen klare wirtschaftliche Vorteile.
Gesündere Tiere, weniger Emissionen
Dr. Jude Capper, Nachhaltigkeitsexpertin für Nutztierhaltung, erläuterte die Einsparungspotenziale bei Ressourcennutzung und Treibhausgasemissionen durch einen verbesserten Tiergesundheitsstatus.
Sie verdeutlichte dies anhand einer Studie zum aktuellen Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Mit bis zu 150 Mio. Schweinen, die 2019 durch ASP verloren gingen, belaufen sich Treibhausgasemissionen ohne Rendite auf bis zu 45 Mio. t.
Nutztiere bieten Versorgungssicherheit
Insbesondere in Entwicklungsländern, in denen der Zugang zu Tiergesundheitsdiensten nicht immer gegeben ist, werden Nutztiere als zentrales Gut und Sicherheitsnetz angesehen, das für viele Existenzen und insbesondere für Frauen von grundlegender Bedeutung ist.
Die Tiere spielen auch eine wesentliche Rolle für eine ausgewogene Ernährung und eine gute Gesundheit. Die einfache Maßnahme, ein Ei pro Tag zu Diäten hinzuzufügen, bietet die Möglichkeit, das Risiko des Zurückbleibens in der körperlichen und geistigen Entwicklung bei Kindern zu reduzieren.
Nationale Aktionspläne verbessern Nachhaltigkeit
Die Diskussion machte deutlich, wie Gespräche auf „hoher Ebene“ zur Analyse von Daten, die zur Entwicklung nationaler Aktionspläne genutzt werden können, zu messbaren Verbesserungen der Nachhaltigkeit führen können.
Dies kann die Nachhaltigkeitsziele des Europäischen Green Deals und letztlich den Aufbau eines widerstandsfähigeren globalen Lebensmittelsystems deutlich voranbringen.
In Forschung und Herdenmanagement investieren
Größere Investitionen in die Nachhaltigkeitsforschung und die Überwachung von Krankheiten seien ebenso erforderlich wie Investitionen in die Förderung des Herdengesundheitsmanagements und den Zugang zu den notwendigen Instrumenten zur Unterstützung der Tiergesundheit.