Für jede Henne einen Bruder
Bei Naturland soll in Zukunft zu jeder Legehenne auch der dazugehörige Bruder aufgezogen werden. Mit einem entsprechenden Beschluss hat die Naturland-Delegiertenversammlung ein klares Signal gegen das Kükentöten sowie die „In-ovo“-Selektion und für eine ganzheitliche Ökohühnerhaltung nach ihren Richtlinien gesetzt.
- Veröffentlicht am

„Als Öko-Verband ist es unser Anspruch, ganzheitliche Lösungen für das Problem des Kükentötens zu entwickeln. Diese Lösungen, an denen Naturland auch schon lange arbeitet, heißen Zweinutzungshuhn und Bruderhahn“, sagte Naturland-Präsident Hubert Heigl.
100% aufgezogene Brüder bis Ende 2021
Die Delegiertenversammlung folgte mit ihrem Beschluss einem Antrag des Fachausschusses Geflügel, der auch einen konkreten Zeitplan vorsieht: Demnach soll das Ziel von 100?% aufgezogenen Naturland-Brüdern bereits Ende 2021 erreicht sein.
Aufzucht soll verpflichtend werden
Josef Bauer, Delegierter und Mitglied im Fachausschuss Geflügel, machte deutlich: „Schon heute wird bei Naturland zu jeder zweiten Legehenne auch der Bruder auf einem Öko-Betrieb aufgezogen.“ Um die 100?% zu erreichen, solle die Aufzucht der Brüder nun in den Naturland-Richtlinien verpflichtend festgeschrieben werden.
Verabschiedung der Richtlinie bis Frühjahr 2021
Die Verabschiedung der eigentlichen Richtlinie solle im Frühjahr 2021 folgen, bis dahin würden die Details ausgearbeitet. Dazu gehöre, dass die Hähne grundsätzlich nach Naturland-Richtlinien aufgezogen werden sollten.
Regionale Kreisläufe stärken
„Unser Ziel sind möglichst regionale Kreisläufe und Wertschöpfungsketten. Durch die Aufzucht nach Naturland-Richtlinien stellen wir u.?a. sicher, dass auch das Futter in der Region erzeugt wird“, erläuterte Bauer. Zudem stünden ausreichend Naturland-Betriebe bereit, die die Aufzucht der Hähne dort übernehmen könnten, wo die Legehennenhalter nicht selbst in die Mast einsteigen wollten.
Herausforderung liegt bei Schlachtstätten
Die Nachfrage nach Bruderhahnfleisch ist Josef Bauer zufolge vorhanden, sei es nun für Wurstprodukte oder Babynahrung. Die Herausforderung liege eher bei den Schlachtstätten, die sich in manchen Regionen technisch noch auf die Verarbeitung der relativ schmalen Bruderhähne einrichten müssten.
Weitere Infos lesen Sie auf der Website des Bioverbandes.