Abgabemenge so niedrig wie nie
Die Menge der in der Tiermedizin abgegebenen Antibiotika in Deutschland ging im Jahr 2019 erneut zurück. Das meldete das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) im Juli 2020. Damit wurde das niedrigste Niveau seit der ersten Erfassung im Jahr 2011 erreicht.
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Die Menge der abgegebenen Antibiotika in der Tiermedizin sank im Vergleich zum Vorjahr um 52,2 auf 670 Tonnen. Das sind 7,2 Prozent weniger als im Jahr 2018. Die Abgabemenge erreichte damit das niedrigste Niveau seit der ersten Erfassung im Jahr 2011 mit 1.706 Tonnen. Das entspricht einem Rückgang in diesem Zeitraum von 60,7 Prozent.
Auch Reserveantibiotika auf niedrigstem Niveau
Hervorzuheben ist, dass die abgegebenen Mengen der Fluorchinolone sowie Cephalosporine der 3. und 4. Generation auf den niedrigsten Wert seit 2011 sanken.
Mit Tiergesundheitsmanagement Resistenzen vorbeugen
Um weiterhin aktiv die Entwicklung antimikrobieller Resistenzen zu bekämpfen, sollte Ziel sein, mittels eines umfassenden Tiergesundheitsmanagements Krankheiten vorzubeugen und die Behandlung mit Antibiotika auf das notwendige Maß zu beschränken.
Impfstoffe sind wesentlicher Bestandteil
Bei den Konzepten zur Prävention von Krankheiten spielen deshalb Impfstoffe und auch immunmodulierende Tierarzneimittel eine bedeutende Rolle. Eine dem Tier angemessene Versorgung mit geeigneter Fütterung und Haltung sowie Diagnostika, die eine frühzeitige Erkennung von Erkrankungen ermöglichen, tragen ebenfalls dazu bei, Tiere gesund zu halten.
Maßnahmen zur Infektionskontrolle ebenfalls wichtig
Maßnahmen zur Infektionskontrolle und Vermeidung eines Resistenztransfers auf dem landwirtschaftlichen Betrieb sowie in vor- oder nachgelagerten Stufen der Lebensmittelkette komplettieren das Bild, um den Verbraucher mit hochwertigen Lebensmitteln vom Tier zu versorgen. Zu beachten bleibt, dass auch bei bester Hygiene und Prävention Tiere nach wie vor krank werden und behandelt werden müssen, wenn erforderlich auch mit Antibiotika.
Mehr zum Thema lesen Sie auf der Website des Bundesverbands für Tiergesundheit (BfT).