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Agrarpolitik

EU-Agrarrat beschließt Farm-to-Fork-Strategie

Unter dem Ratsvorsitz von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, hat der EU-Agrarrat gestern einstimmig die Ratsschlussfolgerungen zur Farm-to-Fork-Strategie beschlossen. Dies war ein Ziel der deutschen Ratspräsidentschaft im Agrarbereich.  

Veröffentlicht am
colourbox.de
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Im Mai hat die Europäische Kommission die Farm-to-Fork-Strategie vorgestellt, um den Beitrag eines nachhaltigen Ernährungssystems zum europäischen Green Deal aufzuzeigen. Beschrieben sind 27 Maßnahmen, aufgegriffen wurden dabei auch wichtige Initiativen, die Deutschland bereits auf den Weg gebracht hat. Dazu gehören die EU-weit einheitliche erweiterte Nährwertkennzeichnung, das Tierwohlkennzeichen oder die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung.

Dazu erklärt Bundesministerin Klöckner: „Der einstimmige Beschluss, den wir erreicht haben, ist ein wichtiges Signal und Bekenntnis zu einer nachhaltigen und wirtschaftlich tragfähigen Land- und Ernährungswirtschaft. Zum ersten Mal wird in der EU das gesamte Ernährungssystem betrachtet – von der Erzeugung bis zum Verbraucher. Wir haben die Zusage der Kommission, dass sie Folgeabschätzungen vorlegen wird. Auch müssen neue Anforderungen unterlegt sein mit entsprechenden Förderungen. Wenn wir regionale Produktion und Ernährungssicherheit wollen, dürfen wir die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Land- und Ernährungswirtschaft nicht gefährden. Der ganzheitliche Ansatz muss deshalb Wechselwirkungen und Zielkonflikte in den Blick nehmen: vom Landwirt bis zum Verbraucher.“

Die Schlussfolgerungen des Rates dienen der EU-Kommission als Richtschnur für ihre zukünftige Arbeit. Es wird um die Frage gehen, wie die EU den Übergang zu einem wirklich nachhaltigen und resistenten Lebensmittelsystem schaffen kann. Dieser Schritt wird auf allen Ebenen – national, europäisch, global – und in zahlreichen Politikbereichen Maßnahmen und Änderungen erfordern. 

Wesentliche Punkte der Schlussfolgerungen der EU-Agrarminister

Der EU-Agrarrat

  • stimmt zu, dass der Zugang der europäischen Bürger zu einer ausreichenden und vielfältigen Versorgung mit hochwertigen, nahrhaften, sicheren und nachhaltig erzeugten Lebensmitteln zu angemessenen Preisen ständig sichergestellt werden muss, um Ernährungssicherheit herzustellen.
  • betont, dass die Gewährleistung eines gerechten Einkommens für Primärerzeuger von größter Bedeutung für einen erfolgreichen Übergang zu einem nachhaltigen Lebensmittel-system ist.
  • begrüßt die Tatsache, dass in der Strategie auch Forschung und Innovation als Mittel zur Verwirklichung nachhaltiger Lebensmittelsysteme hervorgehoben werden. Dazu gehören grüne und digitale Innovationen und Biotechnologie, sofern sie für die menschliche Gesundheit und die Umwelt unbedenklich sind.
  • betont, wie wichtig es ist, die Bodenfruchtbarkeit und die landwirtschaftliche Produktivität zu erhalten und wiederherzustellen, um die wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit zu gewährleisten.
  • unterstreicht, wie wichtig es ist, die Neuformulierung von Lebensmitteln im Einklang mit Leitlinien für eine gesunde und nachhaltige Ernährung (z. B. für Salz, Zucker und gesättigte Fettsäuren) zu fördern.
  • hebt hervor, dass die Kennzeichnung von Lebensmitteln, die Vermarktungsmethoden, die Preisgestaltung, der leichte Zugang, die Nährstoffqualität, Ernährungserziehung und Informationskampagnen eine wesentliche Rolle bei der Förderung einer gesunden und nachhaltigen Ernährung spielen.