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Geflügelfleischerzeugung

Existenzen in Gefahr

Am 5. Oktober sind im Deutschen Bundestag die Ausschuss-Anhörungen und -Beratungen zum Entwurf des Arbeitsschutzkontrollgesetzes für die Fleischwirtschaft angelaufen.

Veröffentlicht am
  Ein Rückgang des Wasserverbrauchs bei Puten könnte auf gesundheitliche Probleme in der Herde hinweisen.
Ein Rückgang des Wasserverbrauchs bei Puten könnte auf gesundheitliche Probleme in der Herde hinweisen. Gnauk
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Deutschlands Geflügelhalter befürchten im Zusammenhang mit diesem neuen Gesetz ebenso wie in weiteren Bereichen der Geflügelfleischerzeugung eine überzogene Regulierung – und verleihen ihrer Sorge in einem offenen Brief an die politischen Entscheidungsträger in Bund, Ländern und der EU Ausdruck. 

"Ein Ausdruck großer Sorge"

„Dieser offene Brief“, sagt Friedrich-Otto Ripke, Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG), „ist ein Ausdruck großer Sorge: Wenn die Politik so weitermacht, ist die gesamte Branche der heimischen Geflügel­fleisch­erzeugung in ihrer Wettbewerbsfähigkeit bedroht.“

Mit deutlichen Worten wendet sich Ripke gegen den zur Beratung anstehenden Entwurf des Arbeitsschutzkontrollgesetzes, das quasi im Schnelldurchlauf durch ein in der Sache unbegründetes Verbot von Arbeitnehmerüberlassung und Unternehmenskooperationen den geflügel­fleisch­erzeugenden Unternehmen in Deutschland die Luft zum Atmen zu nehmen droht. „Wir sind für klare Regeln, wenn es um Mensch, Tierwohl und Umwelt geht“, sagt der Präsident.

„Aber genauso klar sind wir gegen politischen Aktionismus und ein überhastetes Gesetz mit verheerender Tragweite und ohne sachliche Grundlage.“ Durch derartige Überregulierung werde hochwertiges Hähnchen- und Putenfleisch aus tierwohlorientierter deutscher Erzeugung durch Geflügelfleisch aus Osteuropa wegen deutlich niedrigerer Erzeugungskosten vom heimischen Markt verdrängt. 

Starkes Bekenntnis zu Vermarktungspartnern

„Als deutsche Hähnchen- und Putenhalter stehen wir an der Seite unserer heimischen Partner in Schlachtung und Verarbeitung“, begründen Thomas Storck, Vorsitzender des Verbands Deutscher Putenerzeuger e. V. (VDP), und Stefan Teepker, Vorsitzender des Bundesverbands bäuerlicher Hähnchen­erzeuger e. V. (BVH), ihre Initiative zu dem offenen Brief mit dem starken Bekenntnis zu den Vermarktungspartnern.

„Es ist eine ganz einfache und bittere Rechnung: Wenn die Geflügel­fleisch­erzeugung in Deutschland in ihrer Wettbewerbsfähigkeit bedroht ist, sind auch die Existenzen unserer Hähnchen- und Putenhalter in Deutschland gefährdet.“ 

Hinter dem aufrüttelnden Weckruf an die Politik versammelt sich geschlossen die ganze Gemeinschaft der deutschen Geflügelhalter unter dem Dach des ZDG: Gemeinsam mit Storck und Teepker als Vertreter haben auch die Vorsitzenden sämtlicher im BVH und VDP organisierten Hähnchen- und Putenerzeugergemeinschaften in ganz Deutschland den offenen Brief unterzeichnet.

Die Bitte: Politik mit Augenmaß

Darin bitten die Branchenvertreter um eine „verantwortungsbewusste, die heimische Erzeugung stärkende Politik mit Augenmaß“. Nur ein Miteinander von Politik und Wirtschaft ge-währleiste höchste Standards in der Geflügelwirtschaft, einen fairen, transparenten Wettbewerb und eine heimische Erzeugung. 

Der offene Brief im Wortlaut und weitere Informationen lesen Sie online.