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Markt & Handel

Schweinepreise brechen ein

Wie die ISN - Interessengemeinschaft der Schweinehalter Wirtschafts GmbH - mitteilte, erfahre der Schlachtschweine- und Fleischmarkt durch den Fund eines mit Afrikanischer Schweinepest (ASP) infizierten Wildschweins in Brandenburg eine massive Verunsicherung aller Marktteilnehmer. Laut der ISN sinkt der Vereinigungspreis in der aktuellen Notierung  um ganze 20 Cent ab.

Veröffentlicht am
colourbox.de
colourbox.deErwin Wodicka - wodicka@aon.at
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Für den Zeitraum vom 11. bis 16. September 2020 nennt die "Vereinigung von Erzeugergemeinschaften für Vieh u. Fleisch" einen mittleren AutoFOM-Preisfaktor (Median) den „Vereinigungspreis“ von 1,27 €/Indexpunkt in einer Spanne von 1,27 € bis 1,30 €. Der entsprechende FOM-Basispreis beträgt 1,27 €/kg Schlachtgewicht (SG). Aufgrund der Verunsicherung vieler Marktteilnehmer in Zusammenhang mit dem bestätigten ASP-Verdachtsfall in Brandenburg wird die Auktion der Internet Schweinebörse (ISB) ab Freitag den 11. September um 11 Uhr vorläufig ausgesetzt.

Exportgeschäft kommt ins Stocken

Es gebe laut ISN viele offene Fragen in Bezug auf die Auswirkungen auf den Marktverlauf, die eine konkrete Folgenabschätzung schwer machten. Die heimische Fleischwirtschaft rechne mit unmittelbaren Auswirkungen auf den Export von Schweinefleisch in Drittländer. Bislang sollen offizielle Exportsperren für Südkorea, Japan, Singapur, Argentinien, Brasilien und Mexiko vorliegen (Stand: KW 37).

Der ISN fordert ein besonnenes Agieren aller Marktakteure. Wichtig sei es, den ohnehin durch Corona eingeschränkten Marktabfluss der Tiere zu gewährleisten. Schlachtunternehmen seien angesichts dieses dramatischen Preiszugeständnisses von Seiten der Erzeuger aufgerufen, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um die Kapazitäten im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten auszulasten.

Verhandlungen mit Drittstaaten umso wichtiger

„Umso wichtiger ist es, Verhandlungen mit den Drittstaaten weiterzuführen, um Lösungen für die Öffnung der nun gesperrten Märkte zu finden“, sagte ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack Ende letzter Woche. Hier sei man auf höchster Ebene mit Hochdruck dran, so sein Eindruck. Große Hoffnungen auf eine Regionalisierung im Drittlandshandel mit Schweinefleisch hegen auch die Landesbauernverbände. Der Schlachtschweinepreis sei bereits aufgrund der Corona-Pandemie enorm unter Druck geraten, so dass seit April der Umsatz in der Schweinemast die Vollkosten nicht mehr decke, erklärte beispielsweise der Präsident des Thüringer Bauernverbandes, Dr. Klaus Wagner.