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Umweltschutz

Eier und ihr ökologischer Fußabdruck

Zwei britische Expertinnen, Laura Walker and Olivia Godber, zeigen auf poultrynews.co.uk, wo Reduktionspotenzial an Treibhausgasen in der Eier­erzeugung drinsteckt.

Veröffentlicht am
Susanne Gnauk
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Der größte Teil des CO2-Fußabdrucks eines Eies stammt demnach aus den eingebetteten Emissionen im Kraftfutter, die etwa 50 % der Emissionen ausmachen. Die Emissionen aus der Lagerung und Ausbringung von Geflügelmist machen ebenfalls einen bedeutenden Teil des Fußabdrucks aus. Die restlichen Emissionen kämen aus dem Transport, den Brennstoffen und dem Wasserverbrauch.

Futter: Alternativen oder zertifiziertes Soja anbieten

Ungefähr 20 % des Legehennenfutters bestehe aus Soja. Importiertes Soja habe aufgrund von Landnutzungsänderungen und Transport oft einen hohen CO2-Fußabdruck. Der Ersatz von Soja durch Alternativen könnte diesen Fußabdruck der Geflügelfütterung verringern. Lokale Alternativen wie Rapsschrot, Erbsen, Bohnen und Lupinen würden aber aus vielen Gründen nicht bevorzugt, u. a. wegen ihres geringeren Proteingehalts im Vergleich zu Soja, wegen „nährstofffeindlicher“ Faktoren und der Schwierigkeit, sie gewinnbringend in Europa anzubauen. Zertifiziertes Soja aus nachhaltigem Anbau sei eine Option, aber derzeit schwer zu erhalten und teurer als konventionelles Soja. Künftig könnte die Fütterung von Insekten oder Algen eine Option werden.

Mist zu Biogas veredeln

Die Geflügelmistbewirtschaftung biete auch ein großes Potenzial zur Reduzierung der mit der Eierproduktion verbundenen Treibhausgasemissionen. Die praktikabelsten Strategien zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks sei die Dungnutzung für die Biogaserzeugung oder der Verkauf als Dünger.

Legeleistung erhöhen, Schlachtkörper verbessern

Weiterhin könne der Carbonfoodprint durch verbesserte Haltungspraktiken gesenkt werden. Weniger Mortalitäten und höhere Legeleistungen wirken sich positiv auf den Fußabdruck aus; der CO2-Ausstoß pro Dutzend Eier sinke drastisch, wenn man eine Hochleistungsherde mit 15 Eiern mehr pro Henne und Jahr mit einer durchschnittlichen Herde vergleicht.

Eine weitere Maßnahme zur Verringerung von Emissionen sei die Zucht auf bessere Schlachtkörperqualitäten von Legehennen; ein Teil der Treibhausgas-Emissionen würde man dann dem Fleisch und nicht dem Ei zuordnen.

Im Allgemeinen seien Käfighennen am effizientesten, sie produzieren mehr Eier und deutlich weniger N2O (Distickstoffmonoxid, ein Treibhausgas) als andere Systeme. Das Potenzial zur Verringerung der N2O-Emissionen im Zusammenhang mit der Dungbewirtschaftung sei bei Freilandhaltung wesentlich geringer als bei Käfighaltung, da der Dung bei der Auslaufhaltung weniger kontrolliert werden kann.

Selektive Zucht könnte auch die Eierproduktion steigern und den Kohlenstoff-Fußabdruck von Hennen in Freiland- und Biohaltung verringern, die tendenziell einen höheren Kohlenstoff-Fußabdruck haben als konventionelle Systeme.

Haltung in silvopastoralen Systemen

Silvopastorale Systeme könnten eine praktikable Strategie für Auslaufhaltungen sein, um deren Kohlenstoff-Fußabdruck zu reduzieren. Diese Systeme kombinieren Futterpflanzen, Sträucher und Bäume im Auslauf und verfolgen einen integrierten Ansatz für die Landwirtschaft, der auf traditionellen südamerikanischen Anbaumethoden basiert. Das Pflanzenmaterial erhöhe die Kohlenstoffabscheidung und -speicherung und biete den Hennen gleichzeitig einen natürlichen Unterschlupf, was das Wohlbefinden und die Widerstandsfähigkeit der Tiere verbessere. Darüber hinaus könne der von den Hennen deponierte Dung durch das Pflanzenmaterial genutzt werden. Die Aktivität der Hennen auf dem Land verbessere die Bodenqualität.

Originalbeitrag: www.poultrynews.co.uk