Heidemark kann Produktion fortsetzen
Beim Putenschlachtunternehmen Heidemark in Ahlhorn (Landkreis Oldenburg) wurden mehrere Mitarbeiter positiv auf Corona getestet. Die Produktion wird unter angepassten Bedingungen weitergeführt.
- Veröffentlicht am

Laut einer Mitteilung des Landkreises Oldenburg vom 12. August 2020 sind im Rahmen der täglichen Testungen der Mitarbeiter des Putenschlachtunternehmens Heidemark in der Gemeinde Großenkneten bei etwa 900 Proben insgesamt sieben Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Drei infizierte Personen wohnen im Landkreis Oldenburg und je zwei Personen wohnen in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta.
Das engmaschige Screening, das auf der regelmäßigen vollständigen Testung aller aktiven Mitarbeiter mit Schwerpunkt auf den Produktionsbereich beruht, erwies sich dabei als sehr wirksam. Hierdurch konnten sofort neue Infektionen – auch bei Personen, die keine Symptome aufweisen – entdeckt werden.
Virus von außen eingetragen
Wie die Behörde mitteilte, unterstütze die epidemiologische Betrachtung des Infektionsgeschehens im Schlachtbetrieb und in der Umgebung die Vermutung, dass die Ansteckung im privaten Bereich erfolgt ist und somit das Virus in das Unternehmen getragen wurde und nicht umgekehrt. Es konnten Schwerpunkte in privaten Bereichen der infizierten Personen ausgemacht werden.
Derweil gibt es seit den ersten Infektionen Ende Juli keine registrierte Verbreitung des Corona-Virus in Assoziation mit dem Geschehen. Das heißt, das Virus ist nicht nachgewiesenermaßen in weitere soziale Bereiche der Bevölkerung getragen worden.
Wie die Allgemeine Fleischerzeitung vermeldete, habe es bei 1 000 Tests nach Angaben des Landkreises Oldenburg zunächst 20 positive Befunde unter den Beschäftigten gegeben. Etwa 270 Beschäftigte sollen sich laut Presseberichten in Quarantäne befinden.
Der Heidemark-Krisenstab bewerte die Situation in enger Abstimmung mit den Behörden täglich neu, um entsprechend auf aktuelle Entwicklungen reagieren zu können.
Dänische Fleischbranche betroffen
Während in Deutschland in der vergangenen Woche keine größeren Corona-Infektionen von Mitarbeitern in Fleischbetrieben bekannt geworden sind, sorgte das Virus vor allem in Dänemark für Einschränkungen. Nach Danish Crown traf es mit Danpo einen international aktiven Geflügelverarbeiter, der neben dänischen Schlachtstätten Filialen in weiteren nordischen Ländern sowie Irland unterhält.
Laut Firmenangaben wurde Mitte August 2020 die Corona-Infektion bei einem Mitarbeiter am Standort im jütländischen Aars bestätigt, wo jährlich rund 50 Mio. Hähnchen geschlachtet und verarbeitet werden. Nachdem zwischenzeitlich ein weiterer Fall bekannt wurde, kamen mindestens 21 Mitarbeiter in häusliche Quarantäne. Die Produktion gehe unterdessen weiter und werde wegen der knapperen Arbeitskräftesituation vorerst auf weniger arbeitsintensive Produkte verlagert, hieß es seitens der Geschäftsführung.