Ausstieg aus Kükentöten: Lidl und Kaufland legen Pläne vor
Nach Aldi legt nun auch die Schwarz-Gruppe mit den Einzelhandelsunternehmen Lidl und Kaufland beim Ausstieg aus dem Kükentöten nach.
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Nachdem sich Aldi Süd und Aldi Nord bereits verpflichtet hatten, bis 2022 das gesamte Schaleneier-Sortiment auf "hahnenkükentötenfreie" Eier umzustellen, legt nun auch Lidl einen Aktionsplan zum Ausstieg aus dem Töten männlicher Eintagsküken vor. Demnach strebt der Discounter an, bis Ende 2021 Freiland- und Bioeier ohne Kükentöten anzubieten. Aufbauend auf dem Angebot von „Kükenherz“-Eiern mit Bruderhahn-Aufzucht in Schleswig-Holstein, Hamburg und Umgebung, plant der Lebensmittelhändler folgende Maßnahmen in seinem Aktionsplan:
- Bis Anfang 2021 sollen die Bioeier im Sechserpack deutschlandweit auf die Bruderhahn-Aufzucht umgestellt werden.
- Bis Ende 2021 will Lidl bei allen Freiland- und Bio-Schaleneiern in seinem Sortiment auf eine Produktion ohne Kükentöten setzen.
- Bis Ende 2022 soll die Umstellung des gesamten Schaleneier-Sortiments inklusive der Eier aus der Bodenhaltung abgeschlossen sein.
Für den Ausstieg aus dem Kükentöten ist Lidl offen für alle "im Sinne des Tierwohls anerkannten Alternativen", heißt es in der Pressemitteilung des Einzelhändlers. Wichtig sei, dass sie zügig flächendeckend zur Verfügung stehen.
Kaufland stellte ebenfalls sein Sortiment um
Der wie Lidl zur Schwarz-Gruppe gehörende Einzelhändler Kaufland will ebenfalls bis Ende 2021 im gesamten Bio- und Freiland-Eier-Eigenmarken-Sortiment auf das Töten der männlichen Küken verzichten. Als Alternative biete das Unternehmen bereits seit 2016 Eier aus Bruderhahn-Konzepten an. Mittlerweile seien diese in 500 Kaufland-Filialen in Deutschland erhältlich.
„Wir lassen hier alle am Markt gängigen Methoden zur Vermeidung des Kükentötens zu. Bei der Geschlechterfrüherkennung im Ei ist es uns aus ethischen Gründen ein besonderes Anliegen, die männlichen Eier in einem sehr frühen Bebrütungsstadium auszusortieren“, wird Stefan Rauschen, Geschäftsführer Einkauf Frische bei Kaufland, in der Pressemitteilung zitiert. „Deshalb ist die Früherkennung bei uns nur zwischen dem vierten und zehnten Tag zugelassen“, so Rauschen weiter.