Preise erneut gesunken
Die Weltmarktpreise für wichtige landwirtschaftliche Erzeugnisse sind im Mai laut FAO zum vierten Mal in Folge gesunken. Als Ursache wird die Corona-Pandemie angegeben.
- Veröffentlicht am

Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) rutschte der von ihr berechnete Preisindex über alle betrachteten Warengruppen hinweg im Mai gegenüber April 2020 um 1,9 % auf ein Siebzehnmonatstief von 162,5 Punkte. Begründet wurde die negative Entwicklung vor allem mit den weiterhin negativen Effekten der Corona-Pandemie.
Der FAO-Index für die globalen Fleischpreise verringerte sich um 0,8 % auf 168 Punkte. Der FAO zufolge entwickelten sich unter anderem die Preise für Geflügel- und Schweinefleisch schwächer, was mit einem großen Exportangebot begründet wurde. Nur Rindfleisch habe sich verteuert, weil die Importnachfrage bei einem zugleich rückläufigen Angebot aus Brasilien und Ozeanien zugenommen habe.
Beträchtliches Minus bei Milcherzeugnissen
Für den Subindex der Milcherzeugnisse meldete die FAO ein Minus von 7,3 % auf 181,8 Punkte. Den Fachleuten zufolge verbilligten sich vor allem Butter und Käse, wofür das umfangreiche Angebot insbesondere in Europa beziehungsweise die rückläufige Nachfrage am Weltmarkt verantwortlich waren.
Der FAO-Preisindex für Pflanzenöl fiel im Monatsvergleich um 2,8 % auf 128,1 Punkte. Als Grund nannten die Experten aus Rom die Verbilligung von Palmöl durch eine kleinere Importnachfrage, eine unerwartet hohe Erzeugung und umfangreiche Lagerbestände in wichtigen Exportländern. Der Getreidepreisindex gab im Mai gegenüber dem Vormonat um 1 % auf 162,2 Punkte nach. Dabei verbilligte sich Weizen laut den FAO-Experten angesichts eines großen globalen Angebots in der kommenden Vermarktungssaison, während der internationale Handel mit dieser Getreideart rückläufig war. Auch die Maisnotierungen hätten nachgegeben, und zwar als Folge der schwachen Nachfrage der Futtermittelhersteller und Biokraftstofferzeuger.
Derweil legten die Zuckernotierungen laut FAO zu. Der entsprechende Teilindex erhöhte sich im Mai gegenüber dem Vormonat um 7,4 % auf 155,6 Punkte. Für Auftrieb hätten hier unerwartet niedrige Ernten in wichtigen Erzeugerländern gesorgt, darunter vor allem in Indien und Thailand. Außerdem sei die wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit der Ethanolproduktion durch den Anstieg der Energiepreise zu Lasten der Zuckererzeugung gestiegen.