Vermarktungsweg Eier-Drive-In: Gut angenommen?
Vor Ostern haben wir Legehennenhalter Udo Baumeister aus dem nordrhein-westfälischen Breckerfeld zu Vermarktungsalternativen in der Coronakrise befragt. Er berichtete von der Idee des Eier-Drive-In. Wie das bei den Kunden ankam? Wir haben nachgefragt.
- Veröffentlicht am

DGS: Herr Baumeister, wie wurde Ihr Eier-Drive-In vor Ostern angenommen?
Udo Baumeister: Für mein Dafürhalten wurde unsere Idee sehr gut angenommen. Man kann die Idee als erfolgreich bezeichnen, denke ich.
Was war der Unterschied des Drive-In zum üblichen Hofladenverkauf?
Die vielen Menschen hätten wir auf unserer Hofladen-Verkaufsfläche von 60qm gar nicht bedienen können, dort dürfen sich ja derzeit maximal drei Kunden gleichzeitig aufhalten. Der Hofladen war trotzdem geöffnet, aber der Andrang dort war nicht so hoch wie sonst. Die Kunden waren von der neuen Idee begeistert: Wir hatten eine insgesamt zwölf Meter lange Theke aufgebaut, allein zehn Meter beanspruchten die verschiedenen Eier aller Größen - außer S-Eier - und Farbvarianten, gekocht und frisch. Das wae ein echtes Einkaufserlebnis für unsere Kunden und für uns die einzige Möglichkeit, den Ab-Hof-Verkauf zu retten.
Haben Sie viele Kunden direkt am Auto bedient?
Tatsächlich waren es etwa 1% der Menschen, die sich die Ware ans Auto liefern ließen. Die meisten sind ausgestiegen, sie wollten sich die verschiedenen bunten Sorten an Ostereiern selbst aussuchen und zusammenstellen, die hat es nicht im Auto gehaltenhaben. Allerdings wurden die zwei Meter Abstand vorbildlich eingehalten; auf dem Boden vor der Theke waren die Abstände mit Klebeband markiert.
Konnte man nur Ostereier einkaufen?
An der langen Theke an der Halle entlang waren Ostereier und Gewürze aufgebaut. Zusätzlich hatten wir einen unserer Verkaufswagen aufgestellt, der das übrige Sortiment bereitstellte. Das umfasst ca. 60 Artikel wie gekühlte Produkte, also Frischgeflügel und Wurst. Dort wurde auch kassiert.
Konnte diese Idee Ihre Umsatzeinbußen durch den fehlenden Tag der offenen Tür, der normalerweise an Ostersamstag stattfindet, ausgleichen?
Die Umsätze waren nicht ansatzweise mit dem Tag der offenen Tür zu vergleichen, sie beliefen sich auf etwa 10% des Umsatzes bei den Eiern.
Haben Sie vielen Dank für das Gespräch.
Die Fragen stellte Kathrin Iske, Redaktion DGS, Berlin.