Geflügelwirtschaft favorisiert Branchenvereinbarung
Die deutsche Geflügelwirtschaft will einen an sachlichen Lösungen orientierten Weg für den möglichst schnellen Ausstieg aus dem Töten der Hahnenküken. Im Alleingang wird es keinem Partner möglich sein, den zeitnahen Ausstieg aus dem Kükentöten zu ermöglichen.
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Deswegen hatten sich bereits Ende Februar in Berlin auf Einladung des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) Vertreter des LEH und der Geflügelwirtschaft sowie der Unternehmen, die an alternativen Verfahren forschen, getroffen, um gemeinsam einen koordinierten Ausstieg aus dem Töten der männlichen Eintagsküken vorzubereiten. Dazu legte der ZDG einen ersten Entwurf einer Branchenvereinbarung vor. Danach sollen ab dem 1. Juli 2022 nur noch weibliche Küken in die Aufzuchtbetriebe eingestallt werden. Dies gelte für alle zugelassenen Haltungsformen der Eierproduktion und schließe die Aufzucht von Bruderhähnen sowie die Vermarktung von Zweinutzungsrassen mit ein.
Eine Marktlösung ist gewollt
Setzen auf Marktlösung
Bei der Auswahl der geeigneten Verfahren setzen die Beteiligten auf eine Marktlösung. Die Etablierung "kükentötenfreier" Lieferketten ist nur durchsetzbar, wenn Handel und Wirtschaft Hand in Hand arbeiten und dabei den Konsumenten mitnehmen, denn der Ausstieg aus der Praxis des Kükentötens muss als Prozess verstanden werden und kann nicht von heute auf morgen bewerkstelligt werden. Die transparente Kommunikation soll unter anderem durch eine geeignete Kennzeichnung der Ware geschehen, auch in der Übergangszeit, in der sowohl Eier aus kükentötenfreien als auch solche aus herkömmlichen Lieferketten angeboten werden.
Stichtag in den Supermärkten soll der 1. Januar 2024 sein – ab diesem Datum sollen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel lediglich Schaleneier aus einer kükentötenfreien Lieferkette angeboten werden. Ziel ist es, eine unterschriftreife Branchenvereinbarung im Juni 2020 vorzulegen.
Auch Aldi bekennt sich zur gemeinsamen Vereinbarung
Die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd hatten am 11. März 2020 angekündigt, bis Ende des Jahres eine Technik zur Früherkennung des Geschlechts im Ei einzuführen, um ab 2022 für ihr gesamtes Eiersortiment auf das Töten männlicher Eintagsküken zu verzichten. Unabhängig von dieser Pressemitteilung bekennen sich die Discounter Aldi Nord und Aldi Süd zu der gemeinsamen Branchenvereinbarung zum Ausstieg aus dem Kükentöten.