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Forschung & Wissenschaft

Icarus geht an den Start

Das Beobachtungssystem für Tierwanderungen Icarus auf der Internationalen Raumstation ISS ist am 10. März 2020 in Betrieb gegangen. Mit dem Kooperationsprojekt der Max-Planck-Gesellschaft, der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) wollen Wissenschaftler die Zugrouten verschiedener Tierarten bei ihren Wanderungen erforschen.

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Mit Icarus können Forscher die Bewegungen vieler tausend Tiere weltweit verfolgen – und dies rund um die Uhr.
Mit Icarus können Forscher die Bewegungen vieler tausend Tiere weltweit verfolgen – und dies rund um die Uhr.MaxCine
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Mit Icarus wollen die Wissenschaftler die Zugbewegungen von Vögeln beobachten sowie die Wanderrouten von Säugetieren oder Insekten verfolgen. Die Informationen sollen in erster Linie für die Verhaltensforschung und den Tierschutz genutzt werden, aber auch Auskunft geben über die mögliche Verbreitung von Pflanzensamen oder Krankheitskeimen. Die wissenschaftliche Leitung für das Experiment liegt bei Martin Wikelski vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Konstanz.

Tiere werden mit Peilsendern ausgestattet

Um die gewünschten Daten zu erhalten, rüsten die Forscher unterschiedliche Tierarten mit Miniatursendern aus. „Diese sogenannten Tags zeichnen die Position des Tieres und seine Bewegungen zusammen mit Umgebungsdaten wie Temperatur und Luftdruck auf“, erläutert Johannes Weppler, Icarus-Projektleiter im DLR-Raumfahrtmanagement. Ein integriertes Computerprogramm im Sender gleicht die Umlaufbahn der ISS mit den eigenen Positionsdaten ab. Der Onboard-Computer verarbeitet die Daten und leitet sie an das russische ISS-Kontrollzentrum in Moskau weiter. Von dort werden die Daten an die deutschen und russischen Wissenschaftler verteilt.

Testphase für das Beobachtungssystem beginnt

Nach einer ersten Auswertung werden die Informationen in einer Online-Datenbank, der Movebank, gespeichert. Auf diese Daten können dann auch Wissenschaftler weltweit zugreifen und eigene Analysen erstellen. Koordiniert werden sie dabei vom Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie in Deutschland und dem Institut für Geographie der Russischen Akademie der Wissenschaften. Auf das Einschalten des Systems folgt eine mehrmonatige Testphase, in der die Sender sowie die Systemkomponenten am Boden und an Bord der ISS geprüft werden. Nach Abschluss aller Tests wird Icarus den Nutzern voraussichtlich im Herbst 2020 zur Verfügung stehen.

Weitere Informationen unter: Icarus – Erdbeobachtung mit Tieren.