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Verbraucher

OVID bemängelt Nutri-Score

Der aktuelle Nutri-Score stuft alle Pflanzenöle und -fette in die orange-roten Kategorien C oder D ein.

Veröffentlicht am
OVID
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In der fünfstufigen Farb- und Buchstabenskala ist diese Einordnung gleichzusetzen mit dem Hinweis, möglichst weniger davon zu konsumieren. „Das ist nach neuesten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen falsch, diskreditiert alle gesunden Pflanzenöle und steht klar im Widerspruch zu Empfehlungen renommierter Ernährungswissenschaftler”, so OVID-Präsidentin Jaana Kleinschmit von Lengefeld. 

Bei Fettsäuren differenzieren

Das derzeitige Berechnungsverfahren des Nutri-Score berücksichtigt nur den Gesamtfettgehalt eines Lebensmittels sowie den Anteil gesättigter Fettsäuren. Für eine gesunde Ernährung sind einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren relevant, da sie lebensnotwendige Bausteine für Körperzellen beinhalten. Der Mensch kann diese essentiellen Fettsäuren nicht selbst bilden und muss sie über die Nahrung aufnehmen. Beispiel Rapsöl: Dieses kommt über Stufe C nicht hinaus und das trotz eines optimalen Fettsäurespektrums mit reichlich essentiellen Omega-3-Fettsäuren.

Den Nutri-Score anpassen

„Der Nutri-Score muss angepasst werden und unterschiedliche Fettsäurespektren in Lebensmitteln berücksichtigen. Nur so kann er Verbraucher bei der gesunden Ernährung unterstützen. Momentan wertet er eine ganze Gruppe gesunder Pflanzenöle ab. Diese Einstufung steht im klaren Widerspruch zur originären Idee des Nutri-Scores”, so Kleinschmit.

Nach Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollten Erwachsene täglich etwa 60 bis 80 g ihrer Nahrungsenergie bevorzugt in Form pflanzlicher Öle und Fette aufnehmen. Der Nutri-Score ist ein System der Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln und wurde 2017 erstmals in Frankreich eingeführt. Für Deutschland ist die Einführung auf freiwilliger Basis geplant. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird ein gemeinsamer europäischer Nutri-Score angestrebt.