Einstellung zum Huhn beleuchtet
„Zuerst einmal sollte die Frage lauten: Was bedeutet überhaupt der Klimawandel in der Gesellschaft?“, so leitete Dr. Gesa Busch von der Universität Göttingen in ihren Impulsvortrag auf der Internationalen Bioland-Geflügeltagung ein.
- Veröffentlicht am

Anstoß für die Podiumsdiskussion, den letzten Programmpunkt der Geflügeltagung, bot Dr. Gesa Buschs Vortrag, in dem sie das Tagungsthema „Gefügelhaltung im Klimawandel“ aufgriff und dabei auf das Klima in der Gesellschaft einging - und auf den Wandel, der sich im Hinblick auf das Verhältnis zwischen Mensch und Tier vollzieht. Insgesamt stellte Busch drei Eingangsfragen:
1. Was bedeutet ein Klimawandel in der Gesellschaft?
2. Welche Ansprüche ergeben sich daraus an die Tierhaltung?
3. Warum entspricht das Kaufverhalten nicht der Einstellung der Verbraucher?
Geändertes Mensch-Tier-Verhältnis
Zur ersten Frage erläuterte die Agrarökonomin, dass durch das geänderte Mensch-Tier-Verhältnis auch der Anspruch an den ethisch korrekten Umgang mit dem Tier gestiegen sei: „Die sogenannte Heimtierperspektive wird übertragen auf das Nutztier. In einer unserer Umfragen gaben 85% der Teilnehmer an, dass nach ihrer Überzeugung Tiere ein Grundrecht haben, mit Würde behandelt zu werden.“
Hinzu komme das neue Wissen über die emotionalen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten von Nutztieren sowie über die genetischen Ähnlichkeiten zwischen Tier und Mensch. Auch die Furcht, selbst durch die Tierhaltung negativ betroffen zu sein, beispielsweise durch Antibiotikaresistenzen, spiele eine Rolle.
Verfügbarkeit allein reicht nicht
„Vor allem in Europa und den Industrienationen, in denen eine privilegierte Lebensmittelsituation herrscht, erwarten die Menschen mehr als nur die ausreichende Verfügbarkeit von Nahrung. Auch die Sicherheit muss gewährleistet sein, ebenso sollen Lebensmittel den ethischen Ansprüchen genügen“, gab Busch Antwort auf die zweite Frage.
Mehr zum Vortrag von Dr. Gesa Busch, der darauffolgenden Podiumsdiskussion sowie zur Tagung lesen Sie in unserem April-Magazin 14/2020.