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Agrarpolitik

NRW stellt Nutztierstrategie vor

Das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium in Nordrhein-Westfalen hat am 29. Januar 2020 in Düsseldorf Grundlagen einer nachhaltigen Nutztierhaltungsstrategie vorgestellt. Zentraler Baustein sollen „Ställe der Zukunft“ sein, die bis 2022 die innovative Haltungsverfahren erproben und aufzeigen.

Veröffentlicht am
Kathrin Iske
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Um die Zukunft der Nutztierhaltung nachhaltiger zu gestalten ist ein zentrales Ziel der nordrhein-westfälischen Landesregierung  mehr Verlässlichkeit für die landwirtschaftlichen Betriebe zu erreichen. So soll ein „Stall der Zukunft“ wichtige Erfahrungen liefern, wie Schweine tier- und umweltgerechter gehalten werden. Wichtige Eckpfeiler für die neuen Systeme sind die Verbesserung des Stallklimas, mehr Platz und mehr Beschäftigung sowie getrennte Funktions- und Klimabereiche. Der Fokus liegt zunächst auf der Schweinehaltung, danach wird die Strategie auf andere Tierarten ausgeweitet.

Tiergesundheitsdatenbank als Frühwarnsystem

Ein weiterer Baustein der Nutztierstrategie ist die Tiergesundheitsdatenbank: Vorhandene Daten wie Daten aus amtlichen Kontrollen, Schlachtbefunde sowie Daten zur Arzneimittelanwendung sollen in einer Tiergesundheitsdatenbank zusammengeführt werden und als Frühwarnsystem zur Verbesserung der Tiergesundheit dienen. Das Informationssystem soll ermöglichen, jederzeit und aktuell ein umfassendes Bild über die Tiergesundheit der Nutztiere in Nordrhein-Westfalen zu erhalten. Das unterstützt sowohl die amtliche Überwachung als auch die Tierhalterinnen und Tierhalter, die mit Hilfe dieser zusammengeführten Daten frühzeitig mögliche Fehlentwicklungen erkennen und dem nachgehen können. Der Prototyp wurde Ende 2019 vorgestellt, ab Mitte 2020 soll die Datenbank schrittweise umgesetzt werden.

Tierwohl muss honoriert werden

„Wir müssen uns über einen neuen Gesellschaftsvertrag Gedanken machen, der Antworten darauf gibt, wie der finanzielle Ausgleich für die mit höheren Tierwohl- und Umweltstandards verbundenen Mehraufwendungen erbracht werden soll. Ziel muss es ein, die mit höheren Produktionsstandards verbundenen Mehrkosten langfristig über den Markt zu decken“, betonte Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann. Allein für die Umsetzung von höheren Haltungsstandards in der Schweinehaltung in Nordrhein-Westfalen werden Mehrkosten von etwa 350 bis 450 Mio. EUR pro Jahr kalkuliert. Ein einheitliches staatliches Tierwohlkennzeichen sei zudem ein großer Schritt hin zu einer nachhaltigen Nutztierhaltung. 

Mehr Informationen zur Nutztierstrategie Nordrhein-Westfalen erhalten Sie in der aktuellen Broschüre.