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Digitale Medien

Besser als ihr Ruf

Forscher zeigen, dass soziale Medien und Suchmaschinen den Nachrichtenkonsum und dessen Vielfalt begünstigen, nicht aber einschränken. Damit stellen sie die Bildung von Filterblasen und Echokammern im Internet infrage.

Veröffentlicht am
shutterstock.com/Twin Design
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Digitale Medien verändern den Nachrichtenkonsum fundamental 

Häufig wird angenommen, dass sich die Nutzung von sozialen Netzwerkseiten und Suchmaschinen negativ auf die Vielfalt der genutzten Nachrichten auswirkt. Den algorithmischen Filtern dieser „Intermediären“ wird zugeschrieben, Nutzerinnen und Nutzern nur solche Informationen anzuzeigen, die ihren Interessen und Neigungen entsprechen. Diesen verbreiteten Annahmen widerspricht eine aktuelle Studie von Forschern der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), der Universität Hohenheim und GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften in Köln.

Sie zeigen anhand einer innovativen Messung des Web-Browsing-Verhaltens von mehr als 5.000 deutschen Internetnutzern, dass die Nutzung von Intermediären wie Facebook, Twitter, Google oder Portalen wie GMX mit mehr Besuchen von Nachrichtenseiten und einer größeren Vielfalt besuchter Nachrichtenseiten einhergeht. Dies steht im Gegensatz zur bislang verbreiteten Ansicht.

Ergebnisse widersprechen Filterblasen oder Echokammern

In traditionellen Medien wie Fernsehen und Zeitung sehen Bürgerinnen und Bürger Nachrichten oft nur, wenn sie diese bewusst auswählen. Auf intermediären Plattformen kommen Menschen auch zufällig mit Nachrichten in Berührung, so zum Beispiel, wenn ihre Kontakte Nachrichteninhalte teilen oder sie beim Abrufen von E-Mails auf interessante Artikel stoßen. Die Studienergebnisse haben, so die Forscher, bedeutsame politische und gesellschaftliche Implikationen, weil sie der Bildung von Filterblasen oder Echokammern widersprechen. 

Die Forscher weisen aber auch darauf hin, dass weitere Studien und genauere Einblicke in die Algorithmen von Intermediären notwendig sind, um genauer zu verstehen, wie diese Intermediäre den unbeabsichtigten Nachrichtenkonsum fördern.