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Lebensmitteleinzelhandel

Edeka-Werbeaktion sorgt für großen Unmut

Die aktuelle Werbeaktion des Lebensmittel-Händlers Edeka Minden mit Komiker Otto Waalkes sorgte bei den Landwirten für großen Unmut. Auf dem Edeka-Werbeplakat ist der bekannte Ostfriese abgebildet mit dem Spruch: "Essen hat einen Preis verdient: den niedrigsten."

Veröffentlicht am
LPD
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„Diese Aussage befeuert die Geiz-ist-geil-Mentalität. Von Wertschätzung der Lebensmittel und somit auch der Arbeit der Landwirte und aller nachgelagerten Bereiche, keine Spur. Dabei liebt Edeka doch angeblich Lebensmittel“, zeigt sich der Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke von der Aktion der Genossenschaft Edeka Minden-Hannover im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) enttäuscht.

Graswurzelaktion ohne Verbände

In den sozialen Medien tauchte das Werbeplakat am Sonntagabend auf. Keine zwei Stunden später fuhren über 250 Landwirte aus dem Oldenburger Raum, dem Ammerland, Friesland und der Wesermarsch mit ihren Traktoren zum Edeka-Zentrallager nach Wiefelstede-Neuenkruge im Landkreis Ammerland. Sie versperrten die Zufahrtswege, um vor Ort ihren Protest zu zeigen, berichtet Thale Ahlfs vom Landvolk Oldenburg. Bis vier Uhr nachts konnten die mit Lebensmitteln beladenen Lkw das Zentrallager nicht erreichen, danach lösten die Bauern die Blockade langsam auf – nicht ohne die Forderung an Edeka, sich dafür bis Montag 18 Uhr zu entschuldigen und bis Mittwoch 18 Uhr die Werbeplakate zu entfernen.

Landwirte laden Otto Walkes ein

In Wiefelstede selbst wurde das umstrittene Plakat noch in der Nacht entfernt – und zwar von Edeka selbst. „Diese Art der Werbung passt in keiner Weise zur Pro-Lebensmittel-Werbung von Edeka – und das gerade im 100. Jubiläumsjahr. Früher wurden Lebensmittel und die Arbeit der Bauern geschätzt – das vermissen wir“, erklärt Schulte to Brinke. Aussagen von Prominenten haben in der Gesellschaft eine besondere Wirkung – und zwar nicht nur in den sozialen Medien. Landwirte haben Otto Waalkes als Werbeträger für Edeka deshalb angeboten: Wenn Otto auf solche Werbeverträge angewiesen sei, möge er sich bei einem beliebigen Landwirt in der Nähe melden. Die Bauernfamilie werde ihn mit Sicherheit durchfüttern, das ist auf dem Lande so üblich – denn auf dem Land liebt man tatsächlich gute Lebensmittel und die Landwirtschaft.