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Agrarpolitik

EU-weites Tierwohlkennzeichen?

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner setzte bei der Ratstagung am 27. Januar 2020 das Thema EU-weites Tierwohlkennzeichen auf die Agenda. 

Veröffentlicht am
BMEL
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Auf Initiative Deutschlands wurde im Rat ein EU-weites Tierwohlkennzeichen diskutiert. Aus Sicht des Bundesministeriums ist eine solche Kennzeichen ein wichtiger Beitrag für mehr Tierwohl in Europa. Verbrauchern würde es eine bessere Orientierung bei ihrer Kaufentscheidung bieten, Produzenten neue Absatzmärkte für höherwertige Produkte eröffnen. Unterstützt wurde das Anliegen durch mehrere Mitgliedsstaaten, darunter Dänemark, Frankreich, Italien, Litauen und Belgien, viele weitere zeigten sich offen für den Vorschlag. Ein harmonisierter Rechtsrahmen würde die Handelsströme in der EU vereinfachen.

„Der Aufforderung an die Europäische Kommission nach einem EU-weiten Tierwohlkennzeichen haben wir heute klar Ausdruck verliehen. Es war eine gute und breite Debatte heute, die wir insbesondere in unserer EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr weiter voranbringen wollen“, sagte die Ministerin.

Afrikanische Schweinepest - alle sitzen in einem Boot

Die europäischen Agrarminister berieten zudem über den Umgang mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Für die langfristige Eindämmung der Tierseuche ist eine globale Strategie sowie eine intensive wissenschaftliche und technische Zusammenarbeit von Kommission und Mitgliedstaaten notwendig. Um aktuell eine Weiterverbreitung der ASP zu verhindern, sei für die Bundesregierung wichtig, dass Aufklärung betrieben werde, so Julia Klöckner. „Ob Mitgliedsstaaten betroffen sind oder nicht: Wir sitzen alle in einem Boot. Deshalb sind Prävention und Finanzierung eine gemeinsame europäische Angelegenheit.“

Treffen mit US-Agrarminister Perdue

Am Rande der Ratstagung kamen die EU-Agrarminister und Landwirtschaftskommissar Janusz Wojciechowski zudem zu einem Mittagessen mit US-Landwirtschaftsminister Sonny Perdue zusammen, um über bestehende Handelskonflikte sowie landwirtschaftliche Nachhaltigkeitsaspekte zu sprechen: „Dass unsere Landwirte in einen Streit um Flugzeugsubventionen hineingezogen werden und Leidtragende von Strafzöllen sind, ist nicht hinnehmbar und bereitet mir große Sorge. Wir halten es nicht für sinnvoll, Handelskonflikte auf dem Rücken der Landwirte zu beantworten Das habe ich beim heutigen Gespräch deutlich gemacht. Wir sollten hier zu einer Verhandlungslösung kommen, den landwirtschaftlichen Sektor raushalten. Daneben gibt es Themen, die wir gemeinsam haben. Etwa, dass wir eine Offenheit gegenüber neuen Pflanzenzüchtungen brauchen. Um Ernten und Erträge bei sich wandelnden klimatischen Verhältnissen zu sichern und weniger Pflanzenschutzmittel einzusetzen.“