ASP-Fälle kurz vor deutscher Grenze
Am 21. Januar 2020 haben die polnischen Behörden weitere Kadaver von Wildschweinen in der Nähe der deutschen Grenze gemeldet, die mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) infiziert sind. Der grenznächste Fall ist etwa 12 Kilometer von Sachsen entfernt.
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Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat daraufhin umgehend die Bundesländer über die aktuellen Meldungen aus Polen informiert. Die zuständigen Behörden vor Ort entscheiden nun, ob zusätzliche Schutzmaßnahmen getroffen werden müssen.
Gemeinsam die Tierseuche ASP bekämpfen
Bereits am 20. Januar 2020 hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in Berlin mit ihrem polnischen Amtskollegen Krysztof Ardanowski über weitere Präventionsmaßnahmen gesprochen. Zusätzlich zu den bereits ergriffenen Maßnahmen vereinbarten die Minister vier konkrete Punkte, die weiter dazu beitragen sollen, die Tierseuche auf polnischer Seite einzudämmen sowie ein Überspringen auf Deutschland zu verhindern:
- Erarbeitung eines gemeinsamen Maßnahmenkatalogs zur Stärkung der bisherigen Anstrengungen - im Gespräch ist u.a. die Einrichtung eines eingezäunten Korridors („weiße Zone“) entlang der Grenze, um ein Einwandern infizierter Wildschweine nach Deutschland zu verhindern.
- Es wird geprüft, wie das deutsche Technische Hilfswerk bei der Errichtung von Schutzzäunen auf polnischer Seite behilflich sein kann. Dazu findet zeitnah ein Vor-Ort-Besuch statt.
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Intensivierung der Zusammenarbeit im Bereich der Wissenschaft und Forschung.
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Erarbeitung einer gemeinsamen Erklärung, die eine drastische Verringerung der Wildschweindichte insgesamt - u.a. durch Abschuss - als effektive Präventionsmaßnahme hervorhebt.
"Weißer Korridor" gegen die ASP
Das BMEL ist seit dem Ausbruch der ASP in Polen auf verschiedenen Ebenen im engen Kontakt mit dem Nachbarland und den Bundesländern. Zeitnah wird es erneut ein Arbeitstreffen des BMEL mit Vertretern aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen geben sowie daran anschließend ein deutsch-polnisches Fachgespräch in Warschau.
Bei beiden Treffen soll es unter anderem um die Ausgestaltung einer so genannten „weißen Zone“ gehen. Diese Maßnahme hatte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ihrem polnischen Amtskollegen am Montag vorgeschlagen. Ein solcher eingezäunter Bereich im Grenzgebiet soll ein effektives Wildmanagement ermöglichen und verhindern, dass infizierte Wildschweine aus Polen nach Deutschland einwandern. 2018 konnte unter anderem mit dieser Maßnahme verhindert werden, dass ASP-positive Wildschweine von Belgien ins benachbarte Frankreich einwanderten.