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Aviäre Influenza

Geflügelpest in ukrainischer Broilermast

Die ukrainische Veterinärüberwachung hat einen Ausbruch der Aviären Influenza (AI) auf dem Territorium des Vinnitsa-Gebiets im Westen des Landes am 20. Januar 2020 gemeldet. Dies ist der erste AI-Ausbruch in der Ukraine seit mehr als drei Jahren.

Veröffentlicht am
Gnauk
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Der Ausbruch wurde in einer Geflügelfarm registriert - einem großen lokalen Fleischproduzenten. Die Farm mästet rund 100.000 Hähnchen. Bislang fielen der Geflügelpest 4.856 Tiere direkt zum Opfer, der Bestand wird gemäß den tierärztlichen Anweisungen gekeult, um die weitere Ausbreitung der Epidemie zu verhindern, so das staatliche Vetereinärinstitut.

Die vorläufigen Untersuchungen (19. Januar 2020) bestätigten, dass es sich um einen Typ H5 des Virus handele, so die internationale Tiergesundheitsorganisation OIE. Die Ukraine ist seit 2020 das neunte Land in Europa, das von AI-Ausbrüchen betroffen ist. Mehrere Fälle wurden bereits allein im Januar in Rumänien, Weißrussland, Ungarn, Slowakei, Tschechien und Polen gemeldet. 

Gefährliche Nähe für Monopolisten MHP

Dieser jüngste AI-Ausbruch wurde nur 40 km von der Geflügelfarm Vinnitsa von MHP - der größten Produktionsstätte für Broilerfleisch in der Ukraine - registriert. Das Unternehmen erzeugt fast 17 Millionen Broiler und exportiert seine Produkte in die ganze Welt.

Laut dem Presseportal ist MHP ein Geflügelmastunternehmen mit Steuersitz auf Zypern und Mastanlagen in der Ukraine. Ursprünglich im Ackerbau tätig, wurde es nicht zuletzt durch Investitionskapital von Entwicklungsbanken zu einem der größten Geflügelkonzerne in Europa. Zwischen 2003 und 2017 erhielt MHP etwa 700 Mio. US-Dollar an Darlehen von Internationalen Finanzinstitutionen (EBRD und Weltbankgruppe). Diese beispiellose Unterstützung mit öffentlichen Mitteln ermöglichte es MHP, zu einem Quasi-Monopolisten in der Ukraine zu werden und in der Region Vinnytsia Mastanlagen mit einer Jahreskapazität von 220 Millionen Hühnern zu errichten. Das ukrainische MHP-Unternehmen geriet zuletzt durch die geplante Kapitalspritze in Höhe von 100 Mio. Euro durch die EBRD Oktober vergangenen Jahres in die Schlagzeilen.