Deutschland soll Vorreiter werden
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Die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, hat heute im Bundeskabinett den aktuellen Tierschutzbericht vorgelegt, der sich allerdings auf die Jahre 2015 bis 2018 bezieht. Alle vier Jahre informiert das Ministerium damit über den Stand der Entwicklung des Tierschutzes.
Gezielt hob Klöckner hierbei den "Erfolg auf dem Weg zum Ausstieg aus dem ethisch nicht vertretbaren Kükentöten" hervor. Mit der vom Bundesministerium maßgeblich mitfinanzierten Forschung habe es hier einen Durchbruch gegeben: Seit November 2018 seien in ersten Supermärkten Eier erhältlich, bei deren Erzeugung die Geschlechtsbestimmung im Ei angewandt wurde. Deutschland sei mit der Forschung und den Umsetzungsanstrengungen führend in der EU. Ziel der Bundesministerin sei es, bis Ende 2021 als erstes Land aus dem Kükentöten auszusteigen. Um eine entsprechende Vereinbarung zu erreichen, hätten bereits mehrere runde Tische mit der Branche stattgefunden. Denn mit einem Gesetz müssten lange Übergangszeiten eingeräumt werden.
Staatliches Tierwohlkennzeichen
Außerdem arbeite das Bundeslandwirtschaftsministerium an der Einführung eines staatlichen Tierwohlkennzeichens. Hier müsse der Blick auch über Ländergrenzen gehen: „Wenn wir verhindern wollen, dass unsere landwirtschaftliche Produktion ins Ausland abwandert und dort zu Bedingungen produziert wird, auf die wir kaum Einfluss haben, brauchen wir europäische Regelungen. Ich setze mich dafür ein, dass künftig eine verbindliche Regelung zur Kennzeichnung von mehr Tierwohl europaweit vorgeschrieben wird.“
Beendigung nichtkurativer Eingriffe
Bezüglich der Beendigung nicht-kurativer Eingriffe bei Nutztieren wurde die Vereinbarung zur Verbesserung des Tierwohls, insbesondere zum Verzicht auf das Schnabelkürzen bei Legehennen und Mastputen zwischen Geflügelwirtschaft und dem BMEL hervorgehehoben. Die praktische Umsetzung verlaufe wie vereinbart, die Brütereien hätten das Kupieren der Schnäbel bei Legehennenküken in Deutschland 2016 eingestellt.
Tierschutz auf internationaler und EU-Ebene voranbringen
Hierzu heißt es: Die gemeinsame Initiative Deutschlands, Dänemarks und der Niederlande für mehr Tierschutz soll Fortschritte auf EU-Ebene in Gang bringen und zugleich Wettbewerbs-verzerrungen verhindern. Bislang wurden eine gemeinsame „Dacherklärung“, ein Posi-tionspapier zum Tierschutz beim Transport, ein Positionspapier zum Tierschutz in der Schweinehaltung, ein Vorschlag zur Einrichtung einer Tierschutz-Informationsplattform auf EU-Ebene sowie ein Positionspapier zur Junghennenhaltung unterzeichnet. Schweden und Belgien sind dem Bündnis zwischenzeitlich beigetreten.
Den gesamten Bericht finden Sie hier.