Können Insekten als Tierfutter dienen?
Zur Beantwortung dieser Frage räumte Prof. Wilhelm Windisch von der Technischen Universität München mit Mythen auf der Tagung des Landesarbeitskreises Fütterung (LAF) in Neuhausen auf.
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Richtig sei, so Windisch, dass Insekten über 70 % aller bekannten Tierarten stellten, ein enormes Vermehrungspotenzial hätten und zum natürlichen Nahrungsspektrum vieler Tiere gehörten. Falsch sei, dass sie fast kein Futter bräuchten und hocheffiziente Verwerter von Abfällen und Exkrementen seien. In Versuchen erreichten Mehlwürmer bei optimiertem Schweinefutter gute Zuwachsleistungen, Fasern konnten sie jedoch kaum verdauen.
Die meisten diskutierten Insekten seien Vorratsschädlinge, die auf hochverdauliche Produkte – die der menschlichen Ernährung dienen würden – spezialisiert und damit Lebensmittelkonkurrenten seien. Auf Abfällen und Exkrementen sei die Wachstumsleistung von Insekten gering.
Die Mast mit Insekten sei problematisch, sie seien als „Rohware“ in ihren Inhaltsstoffen sehr inhomogen und müssten in der Regel entfettet werden. Außerdem sei laut Futtermittelhygieneverordnung die Verfütterung von Insektenprotein und von verarbeiteten Insekten an warmblütige, lebensmittelliefernde Tiere nicht erlaubt.
Weitere Themen waren die Fütterung auf eine stabile Eischalenqualität (Robert Pottgüter, LTZ, die N-reduzierte Fütterung (Dr. Wolfgang Siegert, Universität Hohenheim) sowie verdauungsfördernde Faserbestandteile im Futter (Dr. Ilen Röhe, Freie Universität Berlin). Den ausführlichen Beitrag lesen Sie im DGS-Heft 50 auf den Seiten 4 und 5.