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Forschung & Wissenschaft

Keine nachhaltige Nutztierforschung mehr?

Das Institut für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf (Mecklenburg-Vorpommern) soll seinen Leibniz-Förderstatus verlieren. So sieht es eine Empfehlung des Senats der Leibniz-Gemeinschaft vor.

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Ferkel in der Verhaltensarena
Ferkel in der VerhaltensarenaNordlicht/FBN
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Das FBN in Dummerstorf bedauert es, dass der Senat der Leibniz‐Gemeinschaft empfiehlt, die Förderung zu beenden und dass es mit seinem Konzept der Nutztierforschung für mehr Tiergerechtheit und die nachhaltige Integration von Nutztieren in eine zukunftsfähige Landnutzung nicht überzeugt habe. Gemeinsam mit Ministerien des Bundes und des Landes Mecklenburg‐Vorpommern soll jetzt nach Lösungen gesucht werden, um die über Jahrzehnte am Forschungsstandort Dummerstorf gewachsene einzigartige wissenschaftliche Expertise auf dem Gebiet der Nutztierbiologie zu bewahren.

Forschungsstandort mit jahrzehntelanger Tradition

Das FBN ist ein Standort mit über 80‐jähriger Tradition und einer der größten Arbeitgeber mit 300 hochwertigen Arbeitsplätzen im landwirtschaftlichen Raum in Mecklenburg‐Vorpommern. Es betreibt national und international anerkannte Forschung mit hoher gesellschaftlicher Relevanz über die gesamte Breite der Nutztierbiologie. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der sechs Teilbereiche am FBN werden jeweils zweimal als „sehr gut”, „gut bis sehr gut” und „gut” bewertet. Die Leibniz-Bewertungsgruppe hat dem FBN zudem bescheinigt, erfolgreich Wissenstransfer zu betreiben, praktische Innovationen zu entwickeln und Beratungsfunktionen wahrzunehmen, die komplementär zu anderen Einrichtungen der Länder und des Bundes sind.

Einzigartig und mit den Themen am Puls der Zeit

Vor dem Hintergrund globaler Herausforderungen wie Ernährungssicherung, Klimawandel, Umwelt und Ressourcenschonung sowie der Gestaltung einer nachhaltigen und gesellschaftlich akzeptierten Tierhaltung leistet die moderne Nutztierforschung einen unverzichtbaren Beitrag zur faktenbasierten Entscheidungsfindung. Darum erforscht das FBN mit disziplinärer Tiefe und interdisziplinärer Breite die biologischen Grundlagen von Nutztieren in ihrer Umwelt. Das umfasst klassische Nutztierspezies wie Rind, Schwein, Huhn und Ziege, aber auch Fisch‐ und Insektenarten. Unsere Forschung erstreckt sich vom Genom über die Ernährung und die Reproduktion bis zum Verhalten und beantwortet Fragen von der Züchtung bis hin zum Tierwohl. Diese Konstellation ist einzigartig in Deutschland. Die aktuellen Forschungsansätze des FBN sind darüber hinaus Impulsgeber für nationale und internationale Strategiepapiere.

FBN als weltweit anerkannter wissenschaftlicher Partner

Seit der vorangegangenen Evaluierung wurden breit angelegte Bündel an Maßnahmen eingeleitet, um positive Entwicklungen zu beschleunigen und vorhandene Stärken weiter auszubauen. So konnte die Anzahl an Veröffentlichungen in hochrangigen Zeitschriften gesteigert werden. Außerdem hat das FBN die Koordinierung nationaler und internationaler Forschungsnetzwerke übernommen. Berufungen in wichtige internationale Gremien, aktive Beteiligungen im Rahmen von EU-Förderprogrammen und globalen Forschungsinitiativen und sowie der Zustrom junger Wissenschaftler/‐innen aus allen Kontinenten zeigen, dass das FBN weltweit ein anerkannter wissenschaftlicher Partner ist.