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Verbände & Branche

Geflügelhalter brauchen mehr Unterstützung von der Politik!

"Ich appelliere an Tierschützer und Politiker: Reden Sie nicht über uns, sondern mit uns", forderte Bernd Adleff, der wiedergewählte 1. Vorsitzende des Landesverbandes der Bayerischen Geflügelwirtschaft (LVBGW) auf der Jahreshauptversammlung Anfang November in Weichering.

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Bernd Adleff wurde vom Landesverband der Bayerischen Geflügelwirtschaft als Vorsitzender für fünf Jahre wiedergewählt.
Bernd Adleff wurde vom Landesverband der Bayerischen Geflügelwirtschaft als Vorsitzender für fünf Jahre wiedergewählt.Mayer
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In Sachen Tierwohllabel bedauerte es Adleff, dass Kunden höhere Standards zwar forderten, aber nicht dafür zahlten. Hier wünschte er sich mehr Unterstützung von der Politik. Als großes Ärgernis bezeichnete Adleff, dass es bei Fertigprodukten keinen Herkunftsnachweis gebe. Das führe zu Wettbewerbsnachteilen. So führe die Ukraine beispielsweise Geflügelfleisch mit Knochen zur Weiterverarbeitung in die EU ein und umgehe damit die genehmigten Quoten. Friedrich-Otto Ripke, der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), ging in seinen Grußworten auf Forderungen der Politik wie Verbot des Tötens der Hahnenlegeküken oder Antibiotikaminimierung ein. Zuvor lobte er jedoch die Vertreter des LVBGW. „Sie sind in allen Gremien dabei, obwohl es nicht immer lustig ist“, betonte er anerkennend.

Billigware fließt ins Land, während die heimischen Geflügelhalter unter Druck geraten

Die Berichte aus den Fachbereichen verdeutlichten, wie sehr immer höhere Auflagen den Geflügelhaltern zu schaffen machen, während gleichzeitig bei Eiern und Geflügelfleisch Billigware aus dem Ausland nach Deutschland fließt. So sagte etwa Michael Häsch für die Legehennenhalter, dass zum einen die Industrie leider oft günstigere Eier im Ausland kaufe. Zum anderen mache der zunehmende bürokratische Aufwand den Tierhaltern zu schaffen. Überdies seien viele Halter, u. a. auch wegen des erfolgreichen Volksbegehrens in Bayern, nicht bereit zu investieren.

Bei den Masthühnern seien die Preise seit August gesunken, es herrsche massiver Angebotsdruck aus dem euro­päi­schen Ausland wie etwa der Ukraine oder Polen, blickte Anton Attenberger zurück. Nicht gut laufe der Absatz von Privathof-Hähnchen oder Bioware, obwohl öffentliche Diskussionen das Gegenteil suggerieren würden. Preiserhöhungen gab es zwar bei den Puten, freute sich Leonhard Moser. Die Schlachtereien würden sogar Tiere suchen. Allerdings seien unter den aktuellen politischen Bedingungen wenig Betriebe bereit zu erweitern.

Bei Enten sei der Selbstversorgungsgrad von 75 % im Jahr 2013 auf 50 % gefallen, wobei Ungarn und Polen mit EU-Fördermitteln die Produktion ausgeweitet hätten. Dadurch sei der Markt extrem unter Druck geraten, erklärte Markus Huber. In der Straußenhaltung sei noch Geld zu verdienen, berichtete Susanne Engelhardt. Sorgen bereite den Straußenhaltern allerdings ein Gutachten des Bundeslandwirtschaftsministeriums über Mindestanforderungen an die Haltung von Straußen, Nandus, Emus und Kasuaren. Würde dies umgesetzt, stünden die Halter vor großen Problemen.

Den ausführlichen Beitrag zur Jahreshauptversammlung des LVBGW lesen Sie im DGS Intern 46/2019.