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Politik & Wirtschaft

Probleme in agrarintensiven Regionen gemeinsam angehen

Auf Initiative von Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast wollen sich die EU-Regionen mit intensiver Tierhaltung zur Lösung von damit verbundenen Problemen stärker vernetzen.

Veröffentlicht am
colourbox.de
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Auf der ersten „Strategischen Konferenz AgriSystem Transformation“ trafen sich auf Einladung von Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast in der niedersächsischen Landesvertretung in Brüssel Vertreter aus landwirtschaftlichen Intensivgebieten aus Belgien, den Niederlanden, Spanien,  Frankreich und Irland. „Die aktuellen Herausforderungen der Landwirtschaft in agrarintensiven Regionen zeigen, dass Wachstum an Grenzen stoßen kann. Wir brauchen jetzt Perspektiven und Handlungsoptionen für unsere Betriebe. Auch in anderen Ländern gibt es vergleichbare Herausforderungen. Da ist es nur konsequent, wenn wir Kräfte bündeln und gemeinsam an einem Strang ziehen", sagte Ministerin Otte-Kinast.

Tierzahlen verringern?

Mit Blick auf die Situation in Niedersachsen zeigte sich Prof. Nicole Kemper von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) überzeugt, dass man um eine Verringerung der Tierzahlen nicht herumkomme. Anders seien die Nährstoffüberschüsse in intensiven Tierhaltungsregionen kaum zu reduzieren. Dagegen hielt der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Hermann Hermeling, dass es den niedersächsischen Bauern in den betroffenen Intensivgebieten bereits gelungen sei, ihre Stickstoff- und Phosphorüberschüsse drastisch zu senken. Ferner würden organische Dünger nach ihrer Aufbereitung in Ackerbauregionen verbracht.

Muss mehr produziert werden?

Prof. Frank O‘Mara, Direktor der irischen agrarwissenschaftlichen Forschungseinrichtung Teagasc, verwies darauf, dass durch den Anstieg der Weltbevölkerung bis 2050 die Nachfrage nach Nahrungsmitteln steigen werde und daher die produzierte Menge in Europa zunehmen müsse. Eine andere Meinung vertrat der Agrarökonom vom Forschungsinstitut für Landwirtschaft, Fischerei und Lebensmittel im belgischen Flandern, Dr. Erwin Wauters. Zumindest für die EU könne aufgrund der stagnierenden Bevölkerung eher mit einem gleichbleibenden bis leicht sinkenden Bedarf gerechnet werden, so seine Einschätzung.

Weitere Treffen geplant

Ziel der Konferenz war es, ein regionales Netzwerk aus Regionen mit intensiven Landwirtschaftssystemen aufzubauen, um die verschiedenen Kompetenzen und Erfahrungen für die Entwicklung neuer Lösungen zu nutzen. Geplant ist, für die Finanzierung vom EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ (2021 bis 2027) zu profitieren. Die Konferenz wurde gemeinsam mit dem Verbund Transformationsforschung agrar Niedersachsen organisiert. Weitere Netzwerktreffen zur Entwicklung von Ideen und der Vorbereitung von Anträgen sind geplant.