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Daten & Fakten

Wer ist Schuld am Regenwald-Feuer?

Der brasilianische Regenwald brennt. Ein diskutierter Grund: Soja-Bauern wollen ihre Anbauflächen vergrößern. Soja wird auch nach Deutschland als Futtermittel importiert. Wie viel ist es tatsächlich und tragen die heimischen Bauern somit an den Regenwaldbränden indirekt bei? Ein Faktencheck des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV).

Veröffentlicht am
OVID
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Behauptet wird, dass Deutschland immer mehr Soja importiert, vor allem für die Tierfütterung. Wie der Deutsche Bauernverband (DBV) deutlich machte, ist vor allem Getreide wegen der hohen Erträge ein wichtiger Eiweißlieferant. Bei Eiweißpflanzen müssen die Erträge noch steigen. Die deutschen Importe von Sojaprodukten (circa 4 bis 4,5 Mio. t) haben sich in den vergangenen Jahren etwas verringert.

Eiweißpflanze Nr. 1 in Deutschland ist der Winterraps; allein mit Rapsschrot werden circa 2 Mio. t Sojaschrot-Importe ersetzt. Der RLV fordert, dass Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sich für einen nachhaltigen Futtermittelanbau in den Mercosur-Staaten unter ebenso hohen Umwelt- und Arbeitsschutzstandards wie hierzulande einsetzt.

Über 90 % der Futtermittel von hier

Ein Weizenfeld von 1 ha liefert ca. 850 kg Eiweiß. Wird Soja auf der Fläche angebaut, ist der „Eiweißgewinn“ lediglich etwa 200 kg/ha, die Gesamternte beträgt nur etwa 1 000 bis 1 100 kg/ha. Andere Leguminosen haben noch geringere Hektarerträge.

Der Selbstversorgungsgrad an Eiweißfuttermitteln liegt in Deutschland bei etwa 70 %. Über 90 % der insgesamt verwendeten Futtermittel stammen aus dem Inland. Der heimische Eiweißpflanzenanbau steht aber im Wettbewerb mit den hohen Getreide- und Rapserträgen, die in Deutschland möglich sind. Daher ist Europa stark beim Getreideexport, Nord- und Südamerika hingegen beim Sojaexport.