Resistenzen über Krankenhäuser
Wie sich extrem antibiotikaresistente Bakterien verbreiten, beschreibt eine internationale Forschergruppe. Demnach leisten Krankenhäuser und die Verlegung von Patienten den entscheidenden Beitrag zur Verbreitung der Erreger. Nur eine geringe Rolle spielen Übertragungen in der Allgemeinbevölkerung, aus der Umwelt, der Landwirtschaft und über Lebensmittel.
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Die Studie um Wissenschaftler des Universitätsklinikums Freiburg ist am 29. Juli 2019 in der Fachzeitschrift Nature Microbiology erschienen, vermeldet der Informationsdienst der Wissenschaft (idW). Die Verbreitungswege der extrem resistenten Bakterien ließen sich anhand detaillierter genetischer Analysen nachvollziehen. Sechs Monate lang wurden in 455 Krankenhäusern in 36 europäischen Ländern Proben gesammelt. Auf Grundlage dieser repräsentativen Erregerstichprobe sequenzierten die Forscher die gesamte genetische Information von fast 2 000 Bakterien der Spezies Klebsiella pneumoniae.
Risikopatienten frühzeitig diagnostizieren
Auch einzelne internationale Übertragungen hatten landesweite Ausbrüche zur Folge. Daher sei es extrem wichtig, Patienten bei der Aufnahme nach früheren Krankenhausaufenthalten im In- und Ausland zu befragen, um Risikopatienten frühzeitig zu diagnostizieren und nötigenfalls zu isolieren, um einer Weiterverbreitung von Erregern vorzubeugen. Die Befragung wird als unabdingbarer Teil der klinischen und hygienisch guten Praxis ausdrücklich vom Robert Koch-Institut empfohlen.