Klöckner: Haltungsform europaweit kennzeichnen
Laut mehrer Presseverlautbarungen drängt Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf eine EU-weite Kennzeichnung der Haltungsform von Legehennen auch bei eihaltigen Lebensmitteln. Kritik kommt von den Grünen, die auf eine schnelle nationale Lösung pochen.
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Immer mehr Verbraucher wollen inzwischen ihre Kaufentscheidung auch bei verarbeiteten Lebensmitteln mit Ei als Zutat in Kenntnis der Haltungsform treffen, zitieren die Zeitungen der Funke Mediengruppe aus einem Schreiben der Ministerin an Vytenis Andriukaitis, den für lebensmittelrechtliche Fragen zuständigen EU-Gesundheitskommissar. Klöckner schreibt weiter in dem Brief: "Eine einheitliche europäische Lösung wäre für alle Beteiligten am sinnvollsten."
Zurückhaltung von der EU
Gegen eine einheitliche verpflichtende Kennzeichnung von Ei-Produkten gebe es in der EU aber Vorbehalte und Zurückhaltung. Das gelte auch für etliche Mitgliedstaaten, insbesondere die osteuropäischen, wo die Haltung von Legehennen in ausgestalteten Käfigen noch einen relativ hohen Anteil an der Eierproduktion einnimmt. Von der Kommission sei aber in den nächsten Monaten durch den bevorstehenden Amtswechsel keine konkrete Aussage oder Entscheidung zu erwarten.
Grüne auch für nationalen Alleingang
Nach Einschätzung der Grünen dürfte sich das so bald auch nicht ändern. Wer nun wie Klöckner dennoch auf eine EU-weite Lösung setze, will im Grunde gar keine Lösung, warf der Grünen-Agrarexperte Friedrich Ostendorff der Ministerin vor. Die Grünen sprachen sich stattdessen für einen nationalen Weg aus. Sei eine EU-weite Umsetzung nicht zeitnah möglich, müsse Klöckner im Sinne des Tierschutzes schnell eine bundeseinheitliche Lösung vorlegen, so auch die Grünen-Politikerin und rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken. Daher fordere sie parallel dazu die Erarbeitung einer nationalen Regelung.