Verbraucher sollen Nährwertkennzeichen testen
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat eine Verbraucherforschung zum erweiterten, vereinfachten Nährwertkennzeichen gestartet. Das Ergebnis soll Ende September vorliegen.
- Veröffentlicht am

In den kommenden zwei Monaten sollen Konsumenten in ganz Deutschland von einem unabhängigen Markt- und Meinungsforschungsinstitut, der Info GmbH, zu vereinfachten Nährwertkennzeichen befragt werden. Klöckner will danach einen entsprechenden Verordnungsentwurf vorlegen, der das ausgewählte Nährwertkennzeichen empfiehlt. Eine Verbraucherforschung ist EU-rechtlich Grundvoraussetzung, um ein System durch den Notifizierungsprozess steuern zu können. Das EU-Recht gibt zudem vor, dass ein erweitertes Nährwertkennzeichnungssystem national nicht verpflichtend für Lebensmittelunternehmen sein kann.
Gemeinsam mit den Koalitionsfraktionen hat die Bundeslandwirtschaftsministerin, dem Spitzenverband der Lebensmittelwirtschaft und der Verbraucherzentrale Bundesverband entschieden, mit vier Modellen in die Umfrage zu gehen:
- Keyhole®-System,
- Nutri-Score® aus Frankreich,
- System der Lebensmittelwirtschaft,
- System des Max-Rubner-Institutes.
Ergebnisse wissenschaftlich abgesichert
Die Kennzeichnungssysteme wurden vom Max-Rubner-Institut wissenschaftlich geprüft. Die Teilnehmer der Befragung werden nach festgelegten Kriterien ausgesucht, wie z. B. Alter, Geschlecht, Region, Stadt und Land, höherer bzw. geringerer Bildungs- und Einkommensstatus. Auch ernährungsmitbedingt Erkrankte werden befragt. In rund zweistündigen moderierten Fokusgruppen werden die Teilnehmer die vier Modelle hinsichtlich Wahrnehmung, Verständlichkeit und Verständnis diskutieren.
Aufbauend auf diesen Ergebnissen wird im August und Anfang September 2019 eine quantitative Analyse stattfinden, die für die Bevölkerung in Deutschland repräsentative Ergebnisse erbringen wird. In verschiedenen Interviewformaten werden ca. 1 600 Verbraucher befragt.